Ein Jahrzehnt und länger kann es dauern, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Die pharmazeutische Forschung muss dafür in der Regel ein bis zwei Milliarden Euro investieren. „Um beispielsweise ein neues Krebsmedikament zu finden, müssen Hunderttausende von Molekülen durchforscht werden, um letztendlich einen sicheren Kandidaten aufzuspüren – vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, erklärt Andrea Volkamer, Professorin für Datengetriebenes Wirkstoffdesign an der Universität des Saarlandes.
Professor Georg Borges, geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtsinformatik an der Universität des Saarlandes. Fotos: Iris Maurer
In den Räumen des Amtsgerichts Frankfurt am Main wurde Ende Juni das Urteil in einem sehr speziellen Fall verkündet: Echte Richter, Anwälte und Sachverständige agierten über Monate hinweg in einem simulierten Gerichtsverfahren. Sie verhandelten einen Präzedenzfall, der in Wirklichkeit frühestens erst in etwa einem Jahrzehnt vor Gericht kommen kann. Ziel ist, zu zeigen, wie die Parteien bei Verträgen, die KI ohne Menschen schließt, zu ihrem Recht kommen. Die Simulationsstudie, die der Praxis jetzt als Vergleichsfall dient, leitet Professor Georg Borges vom Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes im Projekt „Industrie 4.0 Legal Testbed“, das die Industrie der Zukunft rechtssicher machen soll.
Professor Sören Becker (Mitte) und Mitarbeiterin Nina Bühler (2.v.r.) mit Kollegen in Guinea-Bissau. Das Diagnostiklabor an der dortigen Universitätsklinik hat vor inzwischen zwei Jahren seine Arbeit aufgenommen. Foto: Arbeitsgruppe Sören Becker
Im Kampf gegen übertragbare Krankheiten und Antibiotikaresistenzen bauen der Infektionsmediziner Professor Sören Becker und sein Team vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität des Saarlandes mit Klinik-Partnern in Afrika und Indonesien Diagnostiklabore auf. Ziel ist es, Krankheitserreger schnell und zuverlässig zu bestimmen, um Infektionen richtig behandeln und so Epidemien ausbremsen zu können. Bei den Projekten profitieren alle Beteiligten durch Wissensaustausch.
Die Studierenden erfassten Stein für Stein der Mauer des Roten Turms am Saarbrücker Schloss in einer maßstabsgetreuen Zeichnung. Foto: Historisches Museum Saar, André Mailänder
Saarbrücken hat eine unterirdische Burg. Ein geheimnisvoller Ort. Vierzehn Meter unter der Erde versetzen Bauwerke aus Mittelalter und Renaissance in Staunen. Die Ruine des Roten Turms ist Zeugnis dramatischer Geschehnisse – hier türmt sich im Wortsinne Geschichte. Was verrät das Gemäuer über seine Vergangenheit? Gemeinsam begeben sich Historisches Museum Saar, Landesdenkmalamt Saarland und die Archäologin Sabine Hornung mit ihren Studierenden von der Universität des Saarlandes auf Spurensuche: eine Detektivarbeit, die Synergien nutzt.
Vladimir Anca in der Trainingshalle in Saarbrücken. Foto: Thorsten Mohr
Vladimir Anca ist einer der besten deutschen Tischtennisspieler. Nun hat der 25-Jährige als Student der Saar-Uni die Deutschen Hochschulmeisterschaften gewonnen. Dabei legt er eine mit sympathischer Bescheidenheit gespickte Selbstsicherheit an den Tag, die sich aus sportlichen Erfolgen genauso speist wie aus grundlegenden Erkenntnissen aus seinem wendungsreichen Leben. Und aus einer kuriosen Umplanung seines Studiums.
Sophie Kunz (links) und Anna Calmbach nutzen ein Stofftier für den Kontakt mit kranken Kindern, die von ihren Eltern getrennt auf einer Isolierstation liegen.
Ein technisch aufgepepptes Kuscheltier und einen Hightech-Handschuh haben zwei Studentinnen der Medieninformatik an der Universität des Saarlandes entwickelt. Mit ihrer Forschung wollen Anna Calmbach und Sophie Kunz schwer kranken Kindern die Möglichkeit bieten, auf die Ferne mit ihren Eltern verbunden zu sein. Ihre Ergebnisse stellten sie auf der internationalen Konferenz „Interaction Design and Children“ an der Universität Delft vor.