Professorin Alexandra K. Kiemer forscht mit ihrem Team daran, die komplexen Beziehungen von Tumorzellen mit ihrer Mikroumgebung aufzuklären. Foto: Iris Maurer Pharmazie Wie Krebs Fresszellen zu Überläufern macht Ein Team der Universität des Saarlandes kommt einem Protein auf die Spur, das dazu beiträgt, dass Tumoren entstehen, wachsen und leichter Metastasen bilden. Die Pharmazeutin Professor Alexandra K. Kiemer erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Mikroumgebung von Tumorzellen. Die Forscherinnen und Forscher konnten aufdecken, wie die Krebszellen mit Hilfe des Proteins IMP2 die Fresszellen des Immunsystems umpolen und als Überläufer rekrutieren, die den Krebs fortan fördern, statt ihn zu bekämpfen.
Wirkstoffforschung Mit KI neue Medikamente entwickeln Ein Jahrzehnt und länger kann es dauern, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Die pharmazeutische Forschung muss dafür in der Regel ein bis zwei Milliarden Euro investieren. „Um beispielsweise ein neues Krebsmedikament zu finden, müssen Hunderttausende von Molekülen durchforscht werden, um letztendlich einen sicheren Kandidaten aufzuspüren – vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, erklärt Andrea Volkamer, Professorin für Datengetriebenes Wirkstoffdesign an der Universität des Saarlandes.
Bürgerforschung Wirkstoffe für Antibiotika im Boden aufspüren In besonders artenreichen Lebensräumen wollen Pharmazeuten Bodenbakterien aufspüren, die neue Ausgangsstoffe für die Antibiotikaentwicklung produzieren. Das Besondere: Die Suche nach den Bakterien findet im Rahmen einer Citizen Science-Kampagne statt, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger in den wissenschaftlichen Prozess einbezogen werden und nebenbei Informationen zur lokalen Biodiversität erhalten. Das Projekt „Microbelix“ vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, das mit der Saar-Universität eng kooperiert, und der Naturlandstiftung Saar verbindet Antibiotikaforschung mit Naturschutz.
Pharmazie Neue Wirkstoffe schneller entwickeln Um die Entwicklung neuer Arzneimittel künftig zügiger voranzubringen, wollen die Universität des Saarlandes und das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland ihre Expertise im Bereich der Wirkstoffforschung bündeln und die Zusammenarbeit mit der Arzneimittel- und Biotechnologieindustrie auf nationaler und internationaler Ebene stärken: Die Vereinbarung über die neue interdisziplinäre Kooperationsplattform „PharmaScienceHub“ wurde im Juni auf dem Uni-Campus unterzeichnet.
Die Human- und Molekularbiologin Caroline Diener erhielt den diesjährigen Hauptpreis der Hedwig-Stalter-Stiftung. © Rüdiger Koop Hedwig-Stalter-Stiftung Preise für Forschung an Früherkennung von Parkinson Krankheiten wie Parkinson noch vor den ersten Symptomen im Blut nachzuweisen – daran forscht die Humangenetikerin Dr. Caroline Diener im Team von Professor Eckart Meese am Institut für Humangenetik der Universität des Saarlandes. Die Hedwig-Stalter-Stiftung zeichnet sie und zwei weitere Nachwuchswissenschaftlerinnen für herausragende Forschung aus.
© Yannick Ney Gesunde Ernährung Brot aus Brauerei-Abfällen? Biertreber fällt in großen Mengen als Nebenprodukt der Bierbrauerei an. Die faserigen Getreiderückstände werden meist als Tierfutter verwendet oder wandern in den Müll. Dabei sind sie möglicherweise eine wertvolle Nahrungsquelle. Ob Treber als Mehlersatz bei der Brotherstellung genutzt werden könnte – und welche gesundheitlichen Vorteile damit möglicherweise verbunden sind, haben Pharmazeuten um Professor Claus Jacob an der Saar-Universität im grenzüberschreitenden Projekt „Bioval“ untersucht.