Arata Jingu, Doktorand im „Human-Computer Interaction Lab“ Informatik Doktorand gewinnt renommierte Google-Förderung Arata Jingu forscht im Bereich Mixed Reality, in dem es darum geht, digitale Elemente in die physische Welt zu integrieren und sie mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Tastsinn: Er untersucht, wie digitale Inhalte buchstäblich „spürbar“ werden können. Jetzt wurde der Saarbrücker Doktorand mit dem international begehrten „Google PhD-Fellowship“ ausgezeichnet.
Professor David Wright (l.) und Professor Stefan Panzer (r.) bereiten ein Experiment vor: Ein Proband soll - wie hier Professor Wright - mit einem Hebel einen Cursor steuern und so versuchen, die Linie an der gegenüberliegenden Wand nachzuzeichnen. Die Testpersonen sollen die Bewegungen seines Unterarms beobachten und anschließend eine Gruppe von ihnen schlafen, die andere eine Zeitschrift lesen. (Foto: Martina Panzer) Sportwissenschaft US-Gastprofessor erforscht motorisches Lernen in Saarbrücken Professor David Wright von der Texas A&M University, einer der größten Universitäten der USA, ist derzeit Gastprofessor auf dem Saarbrücker Campus. Gemeinsam mit Professor Stefan Panzer vom Sportwissenschaftlichen Institut forscht er daran, wie sich die menschliche Motorik, also die Fähigkeit, sich zu bewegen, entwickelt, und was helfen kann, das motorische Lernen zu verbessern.
Professor Georg Kerkhoff hat mit seinem Team eine Online-Therapie für Schlaganfall-Patienten entwickelt. Neuropsychologie Online-Therapie hilft bei Wahrnehmungsstörung nach Schlaganfall Wenn das menschliche Gehirn durch einen Schlaganfall oder eine Kopfverletzung Schaden nimmt, kann es passieren, dass die betroffene Person nur noch einen Teil der Außenwelt oder ihres eigenen Körpers wahrnimmt. Diese Erkrankung wird als Neglect bezeichnet. Die Patienten haben dann Probleme, mehrere Dinge oder Personen gleichzeitig visuell zu erfassen. Neuropsychologen der Saar-Universität haben jetzt eine Therapie entwickelt, mit der den Betroffenen dies nach kurzer Zeit wieder gelingt.
Wenn Recht und KI aufeinandertreffen, stellen sich viele Fragen. Bild: Alexander Limbach/AdobeStock Recht Wie weit darf KI in der Strafjustiz gehen? In welchem Maß darf Künstliche Intelligenz helfen, Spuren auszuwerten, Straftäter zu überführen, ihre Taten vor Gericht nachzuweisen und zu verurteilen? Wo drohen Gefahren für Rechte der Beschuldigten und für den Rechtsstaat? Aus der vergleichenden Perspektive unterschiedlicher Rechtssysteme geht das internationale Forschungsprojekt CrimAI den Auswirkungen von KI auf Strafverfolgung und Strafverfahren auf den Grund. Den deutschen Part leitet Professor Dominik Brodowski von der Universität des Saarlandes.
Professorin Alexandra K. Kiemer forscht mit ihrem Team daran, die komplexen Beziehungen von Tumorzellen mit ihrer Mikroumgebung aufzuklären. Foto: Iris Maurer Pharmazie Wie Krebs Fresszellen zu Überläufern macht Ein Team der Universität des Saarlandes kommt einem Protein auf die Spur, das dazu beiträgt, dass Tumoren entstehen, wachsen und leichter Metastasen bilden. Die Pharmazeutin Professor Alexandra K. Kiemer erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Mikroumgebung von Tumorzellen. Die Forscherinnen und Forscher konnten aufdecken, wie die Krebszellen mit Hilfe des Proteins IMP2 die Fresszellen des Immunsystems umpolen und als Überläufer rekrutieren, die den Krebs fortan fördern, statt ihn zu bekämpfen.
Bei der Eröffnung des Rundwanderwegs gab Archäologin Sabine Hornung (rechts) der ersten Wandergruppe Einblicke in das Lagerleben der römischen Soldaten im ehemaligen Militärlager. Foto: Valérie Dengler / Touristinformation Hermeskeil Archäologie Neuer Wanderweg: Auf den Spuren von Römern und Treverern Im Jahr 2010 entdeckte die Archäologin Sabine Hornung nahe Hermeskeil eines der ältesten bekannten Römerlager, in dem zeitweise mehr als 20.000 Legionäre stationiert waren. Über Jahre hinweg erforschte die Professorin für Vor- und Frühgeschichte der Universität des Saarlandes das Militärlager. Sie konnte die Weltgeschichte um ein Puzzlestück zu Caesars Feldzügen im Gallischen Krieg gegen den Keltenstamm der Treverer ergänzen. Interessierte können sich jetzt mit einer neuen „Traumschleifchen“-Wanderung auf die Spuren der Römer und Treverer begeben.
Professor Georg Borges, geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtsinformatik an der Universität des Saarlandes. Fotos: Iris Maurer Rechtsinformatik Labor für KI-Recht In den Räumen des Amtsgerichts Frankfurt am Main wurde Ende Juni das Urteil in einem sehr speziellen Fall verkündet: Echte Richter, Anwälte und Sachverständige agierten über Monate hinweg in einem simulierten Gerichtsverfahren. Sie verhandelten einen Präzedenzfall, der in Wirklichkeit frühestens erst in etwa einem Jahrzehnt vor Gericht kommen kann. Ziel ist, zu zeigen, wie die Parteien bei Verträgen, die KI ohne Menschen schließt, zu ihrem Recht kommen. Die Simulationsstudie, die der Praxis jetzt als Vergleichsfall dient, leitet Professor Georg Borges vom Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes im Projekt „Industrie 4.0 Legal Testbed“, das die Industrie der Zukunft rechtssicher machen soll.
Materialforschung Die Suche nach perfektem Stahl Stahl: Ein Begriff üblicherweise für Eisen, das mit Kohlenstoff versetzt wird, um ihn am Ende härter und widerstandsfähiger werden zu lassen. Und ein Begriff, der der Komplexität des Werkstoffs eigentlich kaum gerecht wird. Denn Stahl ist viel mehr als Eisen und Kohlenstoff. Das weiß Marie Stiefel vermutlich besser als die meisten Menschen. Denn die junge Frau promoviert bei Professor Frank Mücklich im Fach Materialwissenschaft und Werkstofftechnik über „KI in der Gefügeanalyse“.
Wirkstoffforschung Mit KI neue Medikamente entwickeln Ein Jahrzehnt und länger kann es dauern, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Die pharmazeutische Forschung muss dafür in der Regel ein bis zwei Milliarden Euro investieren. „Um beispielsweise ein neues Krebsmedikament zu finden, müssen Hunderttausende von Molekülen durchforscht werden, um letztendlich einen sicheren Kandidaten aufzuspüren – vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, erklärt Andrea Volkamer, Professorin für Datengetriebenes Wirkstoffdesign an der Universität des Saarlandes.
Professor Stefan Morana erforscht, wie Menschen und Maschinen miteinander kommunizieren. Foto: Thorsten Mohr Umgang mit Technologie Forschung an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine Stefan Morana ist Professor für Digitale Transformation und Wirtschaftsinformatik an der Saar-Uni. Er forscht und lehrt an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Im Interview erläutert er, wie die Zusammenarbeit von Menschen und Computern in der Zukunft gelingen kann.
André Zenner mit dem Controller „Drag:on“, der aus zwei Flamenco-Fächern besteht. Foto: Oliver Dietze Informatik Gehirn ausgetrickst - eine neue Dimensionen der Haptik Wie kann man die virtuelle Realität haptisch, also durch den Tastsinn, erfahrbar machen? Das ist eine der grundlegenden Fragen, mit der sich die moderne VR-Forschung beschäftigt. Der Saarbrücker Informatiker André Zenner ist in seiner Doktorarbeit der Antwort auf diese Frage ein großes Stück nähergekommen – indem er neue Geräte erfunden und die passende Software dazu entwickelt hat. Dafür wurde er auf der weltweit führenden VR-Fachkonferenz mit dem „Best Dissertation Award“ ausgezeichnet.
Nie zuvor konnten so viele dendritische Dornen einer einzelnen Nervenzelle gleichzeitig derart detailliert betrachtet werden. Marcel Lauterbach, Spezialist für Molekulare Bildgebung, zeigt im Labor Aufnahmen der dendritischen Dornen. Foto: Laura Glücklich Molekulare Bildgebung Scharfer Blick in den Mikrokosmos des Gehirns Hochauflösende Mikroskopie-Aufnahmen ermöglichen einzigartige Einblicke in Hirnzellen und können künftig zum besseren Verständnis von Lern- und Erinnerungsprozessen beitragen: Marcel Lauterbach, Juniorprofessor für Molekulare Bildgebung an der Universität des Saarlandes, konnte erstmals fast alle sogenannten dendritischen Dornen einer Nervenzelle gleichzeitig detailliert sichtbar machen. Er konnte dabei nachweisen, dass diese feinen Ausstülpungen nicht auf jedem Zellausläufer gleich wachsen und auch nicht zufällig auf ihnen verteilt sind. Vielmehr stellte er verschiedene Anordnungen der fünf Typen dendritischer Dornen fest.