Arata Jingu forscht im Bereich Mixed Reality, in dem es darum geht, digitale Elemente in die physische Welt zu integrieren und sie mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Tastsinn: Er untersucht, wie digitale Inhalte buchstäblich „spürbar“ werden können. Jetzt wurde der Saarbrücker Doktorand mit dem international begehrten „Google PhD-Fellowship“ ausgezeichnet.
Arata Jingu, Doktorand im „Human-Computer Interaction Lab“
Arata Jingu ist Doktorand im „Human-Computer Interaction Lab“ von Professor Jürgen Steimle an der Universität des Saarlandes. Er will erforschen, wie sich digitale Inhalte “erspüren” lassen. Besonders wichtig ist ihm dabei der Formfaktor der Geräte, die die haptischen Eindrücke erzeugen sollen. „Ich möchte Geräte entwickeln, die den Nutzern möglichste Ausdrucksstarke haptische Sinneseindrücke bieten und dabei die Bewegungsfreiheit so wenig wie möglich einschränken,“ erklärt Arata Jingu.
Eine zentrale Herausforderung seiner Forschung ist es, haptische Geräte zu entwickeln, die möglichst klein und kompakt sind. Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt er eine Methode, bei der eine ultradünne Membran auf die Haut aufgetragen wird. Diese Membran sendet präzise elektrische Impulse aus, die die Nerven direkt unter der Haut stimulieren und so den Tastsinn ansprechen. „Mit einem einfachen Drucker, leitfähiger Tinte und flexiblen, druckbaren Schaltkreisen können wir dieses Gerät herstellen“, sagt Arata Jingu. Mit dieser Produktionsmethode hat er verschiedene Formfaktoren für die Geräte untersucht und innovative Ansätze entwickelt, mit denen beispielsweise reale Objekte um neue, künstlich erzeugte haptische Eindrücke erweitert werden können.
Professor Jürgen Steimle sagt: „Arata Jingus Arbeit leistet einen wertvollen Beitrag zu unserem vom Europäischen Forschungsrat geförderten Projekt ‚Feel-XR: Feel-through Haptic Feedback for Augmented and Virtual Reality‘. Denn genau solche Entwicklungen sollen im Rahmen dieses Projekts mit Blick auf ihre Anwendungsreife untersucht werden.“
Das Google PhD-Fellowship wird jedes Jahr international ausgeschrieben. Sie wird an Forscherinnen und Forscher vergeben, die außergewöhnliche und innovative Beiträge zur Informatik und verwandten Disziplinen leisten. In der Förderrunde 2024 wurden nur rund 70 Doktoranden weltweit ausgewählt, drei davon stammen von deutschen Universitäten. Arata Jingu erhielt die Förderung im Bereich „Human-Computer Interaction and Visualization“. Neben finanziellen Mitteln umfasst das Stipendium auch die Möglichkeit, mit einem Wissenschaftler aus der Google-Forschungsabteilung zusammenzuarbeiten.
Weitere Infos:
https://hci.cs.uni-saarland.de/
https://research.google/programs-and-events/phd-fellowship/recipients/
https://ajingu.github.io/