Dr. Annette Lis (r.) und Dorina Zöphel (l.) erforschen die Alterung von Killerzellen. © Foto: Oliver Dietze Medizin Killerzellen werden im Alter besser Die Killerzellen des Immunsystems sind im Alter besser als ihr Ruf: Bislang galt die Annahme, dass die Fähigkeit von T-Zellen, Tumorzellen oder Krankheitserreger zu töten, mit der Zeit schwächer wird. Das Gegenteil ist der Fall. T-Zellen werden im Alter zu stärkeren und effektiveren Killern. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommen die Homburger Forscherinnen Dr. Annette Lis und Dorina Zöphel. Gerade T-Zellen älterer Menschen könnten vielversprechend für die Krebsimmuntherapie sein.
Dr. Miriam Weiss erforscht mittelalterliche Siegel und erklärt in Videos, wie man diese entschlüsselt. © Thorsten Mohr Siegelkunde Im Siegelbild der Geschichte Miriam Weiss vom Lehrstuhl für die Geschichte des Mittelalters bringt Laien in Lernvideos bei, wie man mittelalterliche und neuzeitliche Siegel wissenschaftlich korrekt untersucht. Die Videos sind Teil eines Projekts zur Erforschung von Tausenden Siegeln, die wie durch ein Wunder in der thüringischen Stadt Nordhausen wieder aufgetaucht sind.
Postdoktorand Marc Habermann erklärt Shahram Izadi von Google und Professor Christian Theobalt (rechts) seine Forschung. © Manuela Meyer Informatik Neues Forschungszentrum für Visual Computing Auf dem Saarbrücker Uni-Campus wurde jetzt das „Saarbrücken Research Center for Visual Computing, Interaction and Artificial Intelligence (VIA)” eröffnet. Darin werden das Max-Planck-Institut für Informatik und die Forschungsabteilung des IT-Konzerns Google eng zusammenarbeiten. Davon werden auch Doktorandinnen und Doktoranden der Universität des Saarlandes profitieren. Die Leitung hat Professor Christian Theobalt, der auch an der Universität lehrt.
© AG Gewässerschutz Fließgewässer im Saarland Gewässergüte wird von Wissenschaftlern überwacht in starker Regen kann Düngemittel aus Äckern ausschwemmen und Bäche damit belasten, aus Berghalden können Sulfate in Gewässer gelangen. Um solche Probleme frühzeitig zu erkennen, werden im Saarland auch kleine Fließgewässer mit mobilen Messstationen überwacht. Die Messergebnisse landen direkt online bei der Arbeitsgruppe Gewässermonitoring an der Universität des Saarlandes, die seit 20 Jahren die Untersuchungen durchführt. Die flexible Online-Überwachung verknüpft mit einer ausgefeilten Messstrategie ist bundesweites Vorbild.
© Thorsten Mohr Psychologie Vorsicht bei Entscheidungen von Computern Computer berechnen Dinge wertneutral. Daher vertrauen Menschen ihnen auch auf ethischer Ebene objektive Entscheidungen eher zu als anderen Menschen. Damit wiegen sie sich aber in trügerischer Sicherheit, hat ein Team der Saar-Universität nachgewiesen. In einer Studie im Journal of Business and Psychology konnten die Forscher zeigen, dass Menschen gar nicht damit rechnen, dass ein Computer voreingenommene Entscheidungen treffen könnte, so dass es unbeabsichtigt zu Ungerechtigkeiten kommen kann.
© Oliver Dietze Knochenbrüche heilen Intelligente Implantate helfen Eine neue Generation intelligenter Implantate soll direkt am Knochen überwachen, ob Schienbeinbrüche heilen. Bei Bedarf sollen sie den Heilungsprozess über gezielte Bewegung direkt an der Bruchstelle aktiv anregen. Hieran arbeitet an der Universität des Saarlandes ein Forschungsteam aus Medizin, Ingenieurwissenschaft und Informatik. Auf dem Weg zum Prototyp gibt es bereits zwei Patente.
Mustafa Oğlakcıoğlu in seinem Büro vor dem Trikot seines Freundes, dem Ex-Footballprofi Christian Rückert, ebenfalls Jurist. © Thorsten Mohr Neuer Juraprofessor Ein frischer Wind weht durchs ehrwürdige Strafrecht Die Rechtswissenschaft ist eine im positiven Sinne konservative Wissenschaft. Sie steigt nicht jeder Mode hinterher und verändert sich nur behutsam. Dennoch gibt es einige Bereiche des Rechts, die sich immer schneller wandelnden gesellschaftlichen Situationen anpassen müssen, etwa das Betäubungsmittelstrafrecht und die strafrechtliche Sanktionierung bestimmter Äußerungen. Unter anderem auf diesen Gebieten ist Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu aktiv. Der junge Professor will den nachfolgenden Generationen das Recht nicht nur aus trockenen Lehrbüchern vermitteln.
© Thorsten Mohr Psychologie Stress im Job verändert die Stimme Zeitdruck, eine Abfuhr vom Chef, ständige Ablenkung: Im Berufsleben gibt es viele Faktoren, die Stress auslösen. Stress objektiv nachzuweisen, ist allerdings gar nicht so einfach. Psychologinnen und Psychologen der Universität des Saarlandes konnten nun Einflüsse von Alltags-Stress in der Stimme messen. Damit haben sie möglicherweise einen Weg gefunden, Stress besser aufzuspüren, um ihn besser bewältigen zu können. Die Studie wurde im Fachmagazin „Psychological Science“ veröffentlicht.
© Universität des Saarlandes/Ralf Busch Materialforschung Aluminium CO2-neutral herstellen Die Aluminiumgewinnung ist sehr umweltbelastend. Pro Tonne Rohmaterial wird während des Verhüttungsprozesses ein Vielfaches an CO2 ausgestoßen. Daran hat sich in fast eineinhalb Jahrhunderten industrieller Aluminiumerzeugung nicht viel geändert. Isabella Gallino vom Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe der Universität des Saarlandes möchte dies nun gemeinsam mit dem Industriepartner Trimet ändern. Sie erforschen eine Methode, bei der statt CO2 reiner Sauerstoff als Nebenprodukt der Aluproduktion anfallen soll.
© Rüdiger Koop Computertomografie Arthroseforscher messen filigrane Veränderungen im Knie Bei der Knie-Arthrose wird nicht nur der Knorpel, sondern auch das darunterliegende Knochengewebe in Mitleidenschaft gezogen, was aber nur schwer zu erkennen ist. Am besten gelingt dies mit so genannten Mikro-CTs, die allerdings nicht für den Einsatz an Patienten geeignet sind. Arthroseforschern der Saar-Uni ist es nun gelungen, Knochenschäden mit üblichen klinischen Computertomografen zu erkennen. Damit eröffnen sich neue Ansätze in der Arthroseforschung. Die Studie wurde in der hochkarätigen Zeitschrift „Advanced Science“ veröffentlicht.
© Yannick Ney Gesunde Ernährung Brot aus Brauerei-Abfällen? Biertreber fällt in großen Mengen als Nebenprodukt der Bierbrauerei an. Die faserigen Getreiderückstände werden meist als Tierfutter verwendet oder wandern in den Müll. Dabei sind sie möglicherweise eine wertvolle Nahrungsquelle. Ob Treber als Mehlersatz bei der Brotherstellung genutzt werden könnte – und welche gesundheitlichen Vorteile damit möglicherweise verbunden sind, haben Pharmazeuten um Professor Claus Jacob an der Saar-Universität im grenzüberschreitenden Projekt „Bioval“ untersucht.
© Oliver Dietze Saarbrücker Physikerteam Auf dem Weg zum Quantencomputer In Quantencomputer werden große Hoffnungen gesetzt, weil sie wesentlich schneller und komplexer rechnen können als heutige Supercomputer – insbesondere in einem Quanten-Netzwerk. Viele Forschungsfragen dazu sind jedoch noch ungelöst, etwa wie man Fehlerquellen beim Quantenrechnen umgeht oder bestehende Glasfasernetze für die Verknüpfung von Quantenrechnern nutzen kann.