Wirkstoffforschung Mit KI neue Medikamente entwickeln Ein Jahrzehnt und länger kann es dauern, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Die pharmazeutische Forschung muss dafür in der Regel ein bis zwei Milliarden Euro investieren. „Um beispielsweise ein neues Krebsmedikament zu finden, müssen Hunderttausende von Molekülen durchforscht werden, um letztendlich einen sicheren Kandidaten aufzuspüren – vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, erklärt Andrea Volkamer, Professorin für Datengetriebenes Wirkstoffdesign an der Universität des Saarlandes.
Professor Georg Borges, geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtsinformatik an der Universität des Saarlandes. Fotos: Iris Maurer Rechtsinformatik Labor für KI-Recht In den Räumen des Amtsgerichts Frankfurt am Main wurde Ende Juni das Urteil in einem sehr speziellen Fall verkündet: Echte Richter, Anwälte und Sachverständige agierten über Monate hinweg in einem simulierten Gerichtsverfahren. Sie verhandelten einen Präzedenzfall, der in Wirklichkeit frühestens erst in etwa einem Jahrzehnt vor Gericht kommen kann. Ziel ist, zu zeigen, wie die Parteien bei Verträgen, die KI ohne Menschen schließt, zu ihrem Recht kommen. Die Simulationsstudie, die der Praxis jetzt als Vergleichsfall dient, leitet Professor Georg Borges vom Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes im Projekt „Industrie 4.0 Legal Testbed“, das die Industrie der Zukunft rechtssicher machen soll.
André Zenner mit dem Controller „Drag:on“, der aus zwei Flamenco-Fächern besteht. Foto: Oliver Dietze Informatik Gehirn ausgetrickst - eine neue Dimensionen der Haptik Wie kann man die virtuelle Realität haptisch, also durch den Tastsinn, erfahrbar machen? Das ist eine der grundlegenden Fragen, mit der sich die moderne VR-Forschung beschäftigt. Der Saarbrücker Informatiker André Zenner ist in seiner Doktorarbeit der Antwort auf diese Frage ein großes Stück nähergekommen – indem er neue Geräte erfunden und die passende Software dazu entwickelt hat. Dafür wurde er auf der weltweit führenden VR-Fachkonferenz mit dem „Best Dissertation Award“ ausgezeichnet.
Sophie Kunz (links) und Anna Calmbach nutzen ein Stofftier für den Kontakt mit kranken Kindern, die von ihren Eltern getrennt auf einer Isolierstation liegen. Medieninformatik Kranken Kindern virtuell Händchen halten Ein technisch aufgepepptes Kuscheltier und einen Hightech-Handschuh haben zwei Studentinnen der Medieninformatik an der Universität des Saarlandes entwickelt. Mit ihrer Forschung wollen Anna Calmbach und Sophie Kunz schwer kranken Kindern die Möglichkeit bieten, auf die Ferne mit ihren Eltern verbunden zu sein. Ihre Ergebnisse stellten sie auf der internationalen Konferenz „Interaction Design and Children“ an der Universität Delft vor.
Foto: Brian Jackson - Fotolia Rechtsinformatik Wohnviertel der Zukunft sollen IT-sicher werden Die IT-Sicherheit in vernetzten Wohnquartieren steht im Fokus eines neuen Forschungsprojektes, bei dem Partner aus Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten. Unter Leitung von Rechtsinformatiker Frederik Möllers vom Zentrum für Recht und Digitalisierung der Universität des Saarlandes forscht ein fachübergreifendes Konsortium daran, die Sicherheit von Smart Home-Netzwerken von der Hardware bis hin zur Anwendung der Software zu verbessern.
Die Folie des Tattoos ist so dünn, dass Gegenstände und Oberflächen durch sie nahezu unverändert wahrgenommen werden können. Informatik Den Tastsinn auf virtuelle Welten übertragen Was bis vor kurzem noch wie Science-Fiction wirkte, kann schon bald Wirklichkeit werden: virtuelle Welten im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ zu machen. Jürgen Steimle, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes, möchte dies mittels hauchdünner elektronischer Folien erreichen, die wie Abzieh-Tattoos auf den Körper aufgetragen werden können. Um die Technologie näher zur Marktreife zu bringen, wird Steimle durch den Europäischen Forschungsrat mit einem so genannten „Proof-of-Concept-Grant“ unterstützt.
Informatik KI-Methode revolutioniert Bildbearbeitung Kleidungsstücke an einem digitalen Avatar anprobieren und von allen Seiten begutachten? Die Blickrichtung des Haustieres auf dem Lieblingsfoto anpassen? Oder die Perspektive auf einem Landschaftsbild verändern? Diese und ähnliche Fotobearbeitungen haben bisher selbst versierte Profis vor Herausforderungen gestellt. Eine neue Methode verspricht nun, sie auch für Laien zugänglich zu machen – dank KI-Unterstützung ganz einfach mit wenigen Mausklicks.
Postdoktorand Marc Habermann erklärt Shahram Izadi von Google und Professor Christian Theobalt (rechts) seine Forschung. © Manuela Meyer Informatik Neues Forschungszentrum für Visual Computing Auf dem Saarbrücker Uni-Campus wurde jetzt das „Saarbrücken Research Center for Visual Computing, Interaction and Artificial Intelligence (VIA)” eröffnet. Darin werden das Max-Planck-Institut für Informatik und die Forschungsabteilung des IT-Konzerns Google eng zusammenarbeiten. Davon werden auch Doktorandinnen und Doktoranden der Universität des Saarlandes profitieren. Die Leitung hat Professor Christian Theobalt, der auch an der Universität lehrt.