Arthroseforschung Oskar-Medizinpreis für Henning Madry Gelenkerkrankungen gelten längst als Volkskrankheit. Alleine in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an Arthrose, die zum Teil mit großen Schmerzen und dem Verlust der Bewegungsfreiheit einhergeht. Henning Madry, Professor für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung an der Saar-Universität, erforscht seit vielen Jahren die Ursachen von Arthrose. Dafür wurde er jetzt mit dem mit 50.000 Euro dotierten Oskar-Medizinpreis ausgezeichnet.
Am Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM), das auf dem Campus Homburg der Universität des Saarlandes angesiedelt ist, werden die grundlegenden Mechanismen von Krankheiten erforscht. Medizinforschung Wie wehrt der Körper Atemwegserkrankungen ab? Wenn Viren oder Bakterien die Atemwege besiedeln, versucht der Körper diese durch Abhusten von Schleim wieder loszuwerden. Diese natürliche Abwehrreaktion ist bei bestimmten Atemwegserkrankungen wie der Mukoviszidose oder COPD gestört. Ein Forscherkonsortium der Universität des Saarlandes und der Universität Gießen hat nun einen grundlegenden Mechanismus entdeckt, der erklärt, wie diese Immunreaktion überhaupt in Gang gesetzt wird. Dies kann helfen, wirksamere Therapien zu entwickeln. Die Studie wurde in dem renommierten Fachmagazin „Science Advances“ veröffentlicht.
Colya Englisch auf dem Campus des Uniklinikums in Homburg, wo er seit acht Semestern Medizin studiert. Foto: Thorsten Mohr Lindau Nobel Laureate Meeting Auf ein Tischtennismatch mit Nobelpreisträgern In Lindau am Bodensee treffen sich jedes Jahr handverlesene junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt mit Dutzenden Nobelpreisträgern. Beim Lindau Nobel Laureate Meeting geht es traditionell ungezwungen zu. Neben Fachvorträgen der Nobelpreisträger kann man die Wissenschaftler der Extraklasse auch beim Essen oder Spazierengehen treffen. Oder – zufällig – beim Tischtennis. So hat es Colya Englisch erlebt. Der Medizinstudent aus Homburg konnte dieses Jahr als jüngster in Lindau dabei sein.
Juniorprofessor Marcel Lauterbach zählt zu den "innovativsten Lehrkräften der T4EU-Allianz". Ausgezeichnete Lehre Im globalen Hörsaal wird der Finger zum Pointer „Transform4Europe“ verbindet zahlreiche Partneruniversitäten in Europa. Aber was heißt das konkret? Am Beispiel von Marcel Lauterbachs nun preisgekröntem virtuellem Seminar wird die Europäische Hochschule deutlich sichtbar.
Abflug nach Afrika 2007: Im Bundestag engagierte sich Karl Addicks für Gesundheit in Entwicklungsländern. Alumni-Reihe: Der Arzt und Politiker Dr. Karl Addicks Ein Arzt mit Welterfahrung Er überquerte als Schiffsarzt auf einem Segler den Atlantik, geriet als Geisel im Irak in Lebensgefahr, arbeitete als Mediziner im Nigerdelta, in Basrah, Sichuan und Marrakesch und engagierte sich als Abgeordneter im Bundestag für mehr Gesundheit in Entwicklungsländern. Karl Addicks filmreifes Leben nahm auf dem Saarbrücker Campus die entscheidende Wende. Der Arzt und Politiker hat an der Saar-Universität Chemie und Medizin studiert.
Die Human- und Molekularbiologin Caroline Diener erhielt den diesjährigen Hauptpreis der Hedwig-Stalter-Stiftung. © Rüdiger Koop Hedwig-Stalter-Stiftung Preise für Forschung an Früherkennung von Parkinson Krankheiten wie Parkinson noch vor den ersten Symptomen im Blut nachzuweisen – daran forscht die Humangenetikerin Dr. Caroline Diener im Team von Professor Eckart Meese am Institut für Humangenetik der Universität des Saarlandes. Die Hedwig-Stalter-Stiftung zeichnet sie und zwei weitere Nachwuchswissenschaftlerinnen für herausragende Forschung aus.
Dr. Annette Lis (r.) und Dorina Zöphel (l.) erforschen die Alterung von Killerzellen. © Foto: Oliver Dietze Medizin Killerzellen werden im Alter besser Die Killerzellen des Immunsystems sind im Alter besser als ihr Ruf: Bislang galt die Annahme, dass die Fähigkeit von T-Zellen, Tumorzellen oder Krankheitserreger zu töten, mit der Zeit schwächer wird. Das Gegenteil ist der Fall. T-Zellen werden im Alter zu stärkeren und effektiveren Killern. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommen die Homburger Forscherinnen Dr. Annette Lis und Dorina Zöphel. Gerade T-Zellen älterer Menschen könnten vielversprechend für die Krebsimmuntherapie sein.
© Oliver Dietze Regionale Projekte gesucht Wie kann Künstliche Intelligenz die Gesundheit fördern? Intelligente Technik kann helfen, bislang unentdeckte Tumore auf Kernspinbildern zu erkennen. Kluge Rechencodes können auch in Handy-Apps zum Einsatz kommen, um die eigene Gesundheit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen. Bis zu drei Millionen Euro Fördergelder stehen bereit, um bisher nicht ausgeschöpfte Potentiale der Künstlichen Intelligenz für den Gesundheitsbereich im Saarland zu erschließen. Die Projektideen bewertet das regionale Netzwerk „Health-AI“, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird.
© Rüdiger Koop Computertomografie Arthroseforscher messen filigrane Veränderungen im Knie Bei der Knie-Arthrose wird nicht nur der Knorpel, sondern auch das darunterliegende Knochengewebe in Mitleidenschaft gezogen, was aber nur schwer zu erkennen ist. Am besten gelingt dies mit so genannten Mikro-CTs, die allerdings nicht für den Einsatz an Patienten geeignet sind. Arthroseforschern der Saar-Uni ist es nun gelungen, Knochenschäden mit üblichen klinischen Computertomografen zu erkennen. Damit eröffnen sich neue Ansätze in der Arthroseforschung. Die Studie wurde in der hochkarätigen Zeitschrift „Advanced Science“ veröffentlicht.
© Oliver Dietze Knochenbrüche heilen Intelligente Implantate helfen Eine neue Generation intelligenter Implantate soll direkt am Knochen überwachen, ob Schienbeinbrüche heilen. Bei Bedarf sollen sie den Heilungsprozess über gezielte Bewegung direkt an der Bruchstelle aktiv anregen. Hieran arbeitet an der Universität des Saarlandes ein Forschungsteam aus Medizin, Ingenieurwissenschaft und Informatik. Auf dem Weg zum Prototyp gibt es bereits zwei Patente.