Im NanoBioLab, dem Chemie-Schülerlabor der Universität des Saarlandes, können Schülerinnen und Schüler ab der vierten Klasse zu Themen der MINT-Fächer experimentieren. Jährlich nutzen rund 2500 Jugendliche dieses Angebot. Das bereits 2003 gegründete Schülerlabor wurde jetzt saniert und an aktuelle Anforderungen angepasst. Auch unter den etwa 25 Experimenten für Schulklassen gibt es neue Themen.
Duftstoffe umgeben uns in vielen Alltagssituationen, sei es in Parfums, Waschmitteln oder Kerzen. „In einem der neuen Experimente lernen Schülerinnen und Schüler, wie man solche Duftstoffe analysieren und destillieren kann“, erklärt Christopher Kay, Professor für Physikalische Chemie und Didaktik der Chemie. Er leitet das Schülerlabor NanoBioLab, das jetzt drei Monate lang modernisiert wurde. Junge Forscherinnen und Forscher können dort eigenständig experimentieren und die Naturwissenschaften kennenlernen, zum Beispiel mit dieser neuen Aufgabe: „Früher wurden Alchemisten häufig für Zauberer gehalten. Aber ist Chemie wirklich Zauberei? Dieser Fragestellung gehen die Schülergruppen nach, indem sie magische Rätsel lösen dürfen“, erläutert Kay.
Die Schulklassen besuchen das Labor in einem Zeitraum von drei Stunden und führen Experimente durch, die sie im Vorfeld unter rund 25 verschiedenen Versuchen für die Klassenstufen 4 bis 13 auswählen können. „Diese Experimente sind dem forschenden Lernen zuzuordnen, das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler sehr selbständig arbeiten und eigene Lösungswege finden sollen“, erklärt Professor Kay. Hierbei erhalten die Jugendlichen, wenn nötig, Hilfestellung, zum einen digital durch Tipps auf dem Tablet oder von angehenden und fertig ausgebildeten Lehrkräften.
Das Labor spielt zudem eine zentrale Rolle bei der Ausbildung der Chemie-Lehrerinnen und -lehrer an der Universität des Saarlandes. „Durch die Ausstattung des Labors lassen sich Praktika im Labor mit Seminaren und eher theoretischem Input kombinieren. Zudem können Lehramtsstudierende ihre Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Chemie-Didaktik schreiben“, sagt Christopher Kay. Diese können dann direkt mit den Schulklassen im Labor erprobt und getestet werden. „Damit verknüpfen wir die Forschung mit der Lehre und entwickeln zum Beispiel digitale Medien für den Chemieunterricht oder entwerfen neue Lehr-Lern-Methoden für die universitäre Ausbildung“, erklärt der Professor.