Auslandssemester
Studieren unter andalusischer Sonne

Duftende Orangenbäume, verträumte Gassen, bunte Architektur und vor allem Sonne – so begrüßte mich Sevilla vergangenen September. Mein Erasmusaufenthalt an der Universidad de Sevilla war geprägt von schönen Erlebnissen und bereichernden Begegnungen.

In Sevilla hat Johanna Bauhuber auch den Metropol Parasol, eine spektakuläre Konstruktion aus Holz, Beton und Stahl besichtigt.

Ich wollte mein letztes Semester im „Deutsch-Französische-Studien“-Bachelor im spanischsprachigen Ausland verbringen. Zum einen, um mein Spanisch zu verbessern, aber auch, um eine neue Kultur kennenzulernen und aus meiner Komfortzone herauszuwachsen. Dafür informierte ich mich auf der Webseite des International Office und sprach mit der Fachkoordinatorin meines Studiengangs und Dozentinnen des Sprachenzentrums. Sie unterstützten mich bei meinen Fragen zur Bewerbung, der Kursanerkennung und Wohnungssuche. Ein Auslandsaufenthalt erfordert viel Eigeninitiative: Erasmus-Antrag, Learning Agreement, Motivationsschreiben – die To-do-Liste schien manchmal endlos. Besonders half mir meine Spanischdozentin, die wertvolle Tipps zum Leben vor Ort gab.

In Sevilla angekommen, lernte ich schnell neue Leute kennen. Die Universidad de Sevilla empfängt jedes Semester Tausende internationale Studierende mit einer großen Willkommensveranstaltung. Dort stellte sich auch das „Erasmus Student Network“ vor, eine engagierte Gruppe, die nahezu täglich Veranstaltungen organisiert: Von internationalen Kochabenden bis zu Strandausflügen nach Portugal. Ihr Tipp: Einfach in den andalusischen Lebensstil eintauchen.

In Sevilla genießt man die Sonne und das Leben – bei Tapas und Tinto in den zahlreichen Bars, von der hauseigenen Dachterrasse oder im weitläufigen "Parque María Luisa". Die Stadt zieht das ganze Jahr über Touristen an, und mein Weg zur Uni führte mich täglich durch internationale Menschenmengen.

Der Campus selbst ist sehr international geprägt. In fast jedem Kurs traf ich auf deutschsprachige Studierende, was das Kennenlernen erleichterte, aber auch die Gefahr barg, sich in der komfortablen deutschen Erasmus-Bubble einzurichten. Ich wollte unbedingt lokale Kontakte knüpfen, was angesichts der Stadtgröße und voller Lehrveranstaltungen anfangs herausfordernd war. Hilfreich waren daher kleinere Angebote wie das Sprachtandem der Uni oder ein lokaler Sportverein. Zum Glück traf man immer auf ein paar aufgeschlossene Sevillanos, die gerne ihre Lieblingsorte zeigten.

Besonders meine WG wurde schnell zum Zuhause. Wir lebten zu siebt auf zwei Etagen in einer bunten Mischung aus italienischen und deutschen Studierenden. Für ein halbes Jahr teilten wir Bad und Küche, Sorgen und Glück – am liebsten bei Sonnenuntergang auf unserer Dachterrasse. Aus meinem Erasmusaufenthalt nehme ich daher viele Erfahrungen und Freundschaften mit. Meine beiden italienischen Mitbewohnerinnen werde ich schon bald in ihrer Heimat besuchen.

Text:Johanna Bauhuber
Johanna Bauhuber
privat
31.07.2025
Fotos:
privat
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