Sprache, Kultur und Politik in Deutschland und Frankreich – diese Disziplinen vereint der Bachelorstudiengang „Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation (B.A.)“, den die Universität des Saarlandes und die Université de Lorraine-Metz gemeinsam anbieten. Anna Ulsenheimer ist für ihr Studium aus dem Fränkischen ins Saarland gezogen.
Anna Ulsenheimer im Garten der Katholischen Hochschulgemeinde auf dem Saarbrücker Campus. Foto: G. Sieber
Anna Ulsenheimer hat im Sommer 2024 das zweite Semester des Studiengangs Deutsch-französische Studien erfolgreich abgeschlossen. In ihrem Jahrgang ist es eine kleine deutsch-französische Gruppe, die zusammen das grenzüberschreitende, bilinguale Studium in Saarbrücken und Metz absolviert. „Wir sind nur jeweils sechs Studierende aus beiden Ländern, davon profitiere ich sehr: Weil wir uns bereits vor Studienbeginn in Online-Treffen kennengelernt haben, hatte ich von Anfang an Freunde“, erzählt die 21-Jährige strahlend. Zudem sei die Betreuung im Studium sehr gut.
Das erste Studienjahr verbringen die Studierenden aus Deutschland und Frankreich an ihren jeweiligen Heimatunis, während sie sich im zweiten Jahr in Metz treffen und die letzten beiden Semester zusammen in Saarbrücken absolvieren. „Im ersten Semester hatten wir schon zwei gemeinsame Seminare mit den französischen Kommilitonen in Saarbrücken und in Metz. Dabei lernte man auch die jeweils andere Universität und die Stadt kennen“, berichtet Anna Ulsenheimer.
Viele unserer Dozenten sind französische Muttersprachler, und es gibt so viele Kontakte über die Grenze hinweg – sowohl an der Uni als auch im Alltag.
Für den Studiengang hat sich die junge Frau, die aus der Nähe von Nürnberg stammt, wegen der besonderen Verknüpfung von Sprache, Kulturwissenschaften und Politikwissenschaften in den deutsch-französischen Beziehungen entschieden. „Die Universität des Saarlandes ist die einzige Uni, die diese Kombination anbietet. In unserem Semester sind wir übrigens alle nicht aus dem Saarland“, lacht sie. Den Standort Saarbrücken findet sie optimal für einen deutsch-französischen Studiengang: „Viele unserer Dozenten sind französische Muttersprachler, und es gibt so viele Kontakte über die Grenze hinweg – sowohl an der Uni als auch im Alltag.“
Beim Rückblick auf die Studieninhalte der ersten beiden Semester fällt ihr spontan die einführende Politikvorlesung ein. „Die hat mir sehr gut gefallen – obwohl sie anspruchsvoll war wegen der vielen Fachbegriffe und Themen, die man aus dem Alltag so nicht kennt.“ Mit dem begleitenden Übungsseminar sei das aber gut zu machen gewesen. Überhaupt habe man bei den Seminaren sehr viel Auswahl, um sich in verschiedene Themen zu vertiefen. „Superinteressant“ findet die Studentin auch die Kulturvorlesungen, zum Beispiel die Einführung in die Kulturgeschichte Frankreichs. „Bei Lehrveranstaltung zur Einführung in die Kultur- und Medienwissenschaften haben wir beispielsweise Theorien behandelt, wie sich Medien und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen.“ Und in den Sprachwissenschaften lerne man unter anderem die Etappen der Entstehung des Französischen kennen.
Und wie sieht es mit der französischen Sprache im Studium aus? – Viele ihrer deutschen Mitstudierenden hätten nach dem Abitur ein Jahr in Frankreich verbracht, sagt Anna Ulsenheimer. „Ich habe Französisch im Abi gemacht, war danach aber erstmal drei Monate in Finnland und hatte in dieser Zeit keinen Kontakt mit der Sprache.“ Im Studium muss sie pro Semester zwei Französisch-Sprachkurse belegen, etwa Grammatik oder Phonetik. „Man muss schon dranbleiben, aber bis jetzt habe ich das gut geschafft.“
Derzeit freut sich die junge Studentin auf ihr zweites Studienjahr in Metz, wo die deutsch-französische Gruppe ab dem Herbst an der Université de Lorraine gemeinsam studieren wird. Zusammen mit einer Freundin hat sie in Metz eine Wohnung gefunden, „und auch die anderen sind alle untergekommen“, berichtet sie. Während der Auslandsphase werden alle Studierenden von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) mit 350 Euro pro Monat finanziell unterstützt.
Nach dem Aufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität steht für alle Studierenden ein zweimonatiges Praktikum im fremdsprachigen Ausland auf dem Programm. „Ich kenne Studenten, die beispielsweise im EU-Parlament waren oder bei der deutsch-französischen Botschaft in Paris“, erzählt Anna Ulsenheimer begeistert. Damit versprechen nicht nur das weitere Studium, sondern auch die Einblicke in die Berufspraxis äußerst spannend zu werden.
Deutsch-Französische Hochschule (DFH)
Der Studiengang wird von der DFH anerkannt und gefördert. Sie unterstützt die Studierenden während der Auslandsphase mit einer Mobilitätsbeihilfe von 350 Euro monatlich. Zudem hat sie viele weitere Förderangebote im Programm: https://www.dfh-ufa.org/