Wirtschaftswissenschaften
Jenseits des Schnösel-Klischees

Betriebswirtschaftslehre ist ein unglaublich vielfältiges Fach. Hier werden nüchterne Geister ebenso fündig, beispielsweise im Controlling, wie kreative Gemüter, etwa im Marketing, oder Netzwerker im Consulting. Diese Vielfalt hat auch Maximilian Kuntz überzeugt. Er studiert im vierten Semester Betriebswirtschaftslehre. Dort interessiert er sich besonders für die strategische Kommunikation und die Unternehmensgründung. Bereut habe er „noch keine Minute“, sagt er.

Maximilian Kuntz studiert mit großer Leidenschaft BWL. Fotos: Thorsten Mohr

Von Thorsten Mohr

 

Wer Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, studiert, wird oft schief angeschaut. „Ist dir nichts Besseres eingefallen?“, dürfte vermutlich eine der gängigen Fragen sein, die sich Studierende dieses Fachs anhören müssen, das Jahr für Jahr einen Spitzenplatz in der Rangliste der beliebtesten Studiengänge einnimmt. Eine Figur namens „BWL-Justus“ ist zum schnöselgewordenen BWLer-Klischee im Internet geworden. Doch jenseits des Memes steckt im Fach BWL viel mehr, als sich die meisten Spötter denken können (oder möchten).

 

Das weiß auch Maximilian Kuntz. Der 24-Jährige studiert im vierten Semester BWL an der Saar-Uni und hat sich das Fach ganz bewusst und aus voller Überzeugung ausgesucht. „BWL hat so viele Facetten; man kann sich sehr genau die passenden Schwerpunkte raussuchen“, sagt Maximilian Kuntz. Es gebe beispielsweise Freunde, die gehen total auf in nüchternem Rechnungswesen. Er selbst hingegen begeistert sich mehr für die Themenfelder Beratung, Kommunikation und Unternehmensgründung, neudeutsch Entrepreneurship. Da ist es nur folgerichtig, dass er einen Nebenjob in einem Start-up zugunsten einer Hiwi-Stelle bei Juniorprofessor Benedikt Schnellbächer aufgegeben hat, der an der Universität des Saarlandes die Themenfelder Digitale Transformation und Existenzgründung als Schwerpunkte hat. „Und bisher habe ich noch keine Minute bereut, das BWL-Studium begonnen zu haben“, bilanziert Maximilian Kuntz.

 

Dabei ist seine Leidenschaft für die Wirtschaftswissenschaft mit der Zeit erst gewachsen. „In der Schule dachte ich, dass ich etwas in die Richtung Politikwissenschaft studiere. Wirtschaft hat mich am Ende der Schule zwar auch interessiert. Ich war aber in Mathe nie der Überflieger, und davor hatte ich Angst“, erinnert er sich. „Aber mit der Zeit wird man ja selbstbewusster.“ Nach einer Ausbildung zum Marketingkaufmann war die Angst vor Wirtschaftsthemen (und Mathe) schließlich weg. „Dann habe ich festgestellt, dass Mathe für BWLer auch kein Hexenwerk ist“, sagt der Blieskasteler rückblickend.

 

"Ich war in Mathe nie der Überflieger, davor hatte ich Angst. Aber mit der Zeit wird man ja selbstbewusster."

Maximilian Kuntz

 

In Saarbrücken findet er seit seinem Studienbeginn viele Angebote, die seinen Interessen entgegenkommen. „Toll ist zum Beispiel, dass es zunehmend mehr Module auf Englisch gibt“, sagt Maximilian Kuntz. Diese bereiteten ihn gut auf einen potenziell internationalen Arbeitsmarkt vor. „Außerdem gibt es hier viele gründungsbezogene Module und Projekte, wie etwa die von Benedikt Schnellbächer“, so seine Feststellung. 

 

Neben der erwähnten kaufmännischen Ausbildung schreibt er als freier Mitarbeiter für die Zeitung „Rheinpfalz“, hat diverse Praktika absolviert und plant, in der zweiten Jahreshälfte einen Auslandsaufenthalt in Südafrika zu machen. Als so genannter „Free Mover“ organisiert er auch diesen Aufenthalt alleine. Ob es klappt, steht noch nicht abschließend fest. Dank eines Stipendiums der Konrad-Adenauer Stiftung müsste er die Studiengebühren im Ausland jedoch nicht alleine zahlen.

 

An diesen Planungen erkennt man bestens, was ihn auch akademisch antreibt: „Ich denke gerne strategisch“, sagt der junge Mann selbstbewusst. Die unmittelbare Zukunft hat er dabei fest im Blick. Wohl wissend, dass er im Bachelorstudium aber noch nicht genau sagen kann, was ihn später beruflich erwartet. „Ich mache nach dem Bachelor noch den Master, und dann kann ich mir viele Berufsfelder vorstellen, sei es in der Beratung, in der strategischen Kommunikation oder auch im Bereich Entrepreneurship“, so seine Überlegungen.

 

Vielfältig genug sind seine Interessen jedenfalls. Und dass sie ihm neben dem gebotenen Ernst, mit der er sein Studium verfolgt, auch noch einen riesigen Spaß machen, unterstreicht, dass BWL mehr sein kann als abgedroschene Klischees und Internet-Memes – auch wenn sie zugegebenermaßen lustig sein können.

 

Hier gibt's weitere Infos zum BWL-Bachelor-Studium in Saarbrücken: https://www.uni-saarland.de/studium/angebot/bachelor/betriebswirtschafts...

11.04.2024
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