Bachelor-Optionalbereich
Auf zur Kunstrallye

Unter dem Motto „Kulturmanagement der Zukunft“ beschritten im vergangenen Jahr zehn Studentinnen und Studenten unter Anleitung eines ausgewiesenen Experten des Fachs neue Wege der Kunstvermittlung und Kunstaneignung: Mit dem Kunsthistoriker und Kulturmanager Professor Meinrad Maria Grewenig machten sie sich im Rahmen eines Seminars auf, verborgene Kunstschätze auf dem Saarbrücker Campus zu heben. Das Ergebnis lässt sich als @uds_kunstrallye auf Instagram sehen.

Die Studentinnen und Studenten der Lehrveranstaltung „Das Kulturmanagement der Zukunft“ von Meinrad Maria Grewenig (5.v.l.) in der Skulptur „Torque“ von Richard Serra auf dem Campus Saarbrücken. (Foto: Wolfgang Niesen)

 

„Die Universität des Saarlandes hütet viele hochkarätige Kunstschätze, die den meisten verborgen sind“, sagt Professor Meinrad Maria Grewenig. Der langjährige frühere Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte und amtierende Präsident des Netzwerks „Europäische Route der Industriekultur“ hat selbst unter anderem auf dem Saarbrücker Campus studiert. Seit vielen Jahren kommt er immer wieder hierhin zurück, um in Lehrveranstaltungen im Optionalbereich der Philosophischen Fakultät sein Wissen an die nächste Generation von Kulturmanagerinnen und -managern weiterzugeben.
 

Im vergangenen Jahr beschäftigten sich Studentinnen und Studenten in seinem Seminar ein ganzes Semester lang mit der Kultursteuerung durch das Internet, durch Emotion und als immersives Erlebnis – bei Letzterem werden Effekte durch virtuelle Realität und neue Technologien erzielt, die den Betrachter Kultur neu erleben lassen, etwa indem Videos oder Animationen auf Wände oder Gegenstände projiziert werden. Zusammen mit Meinrad Maria Grewenig ergründeten die Studentinnen und Studenten solch neue Formen, Kunst zu vermitteln. „Hierbei stellten wir als Managementthema verlassene und besondere Kunstorte in den Mittelpunkt“, erklärt Grewenig, auch Ehrenpräsident des Saarländischen Museumsverbandes.

 

"Heute sind neue Wege emotionaler Kulturerschließung notwendig, die auch die Möglichkeiten des Internets miteinbeziehen."

Meinrad Maria Grewenig (Foto: Benny Dutka)

 

Die systematischen Überlegungen aus der Lehrveranstaltung mündeten in einen gemeinsamen Projekttag zur Kunst auf dem Campus, genauer: in eine Kunst-Tour der besonderen Art unter der Überschrift „Auf zur UdS-Kunstrallye“. Mit Texten, Musik- und Tanzperformance nahmen die Studierenden die Kunstwerke auf ihrem Parcours neu in den Blick. „Sie führten die Kunstschätze der Universität mit neuen Zugangsformen auf, die sie in unserem Seminar vor allem mit Blick auf Nicht-Kunstinteressierte entwickelt hatten. Der Rundgang gipfelte in einer Rapp-Musik-Tanz-Performance in der großen Skulptur ´Torque´ von Richard Serra“, erläutert der Kulturmanager. Die Studierenden entwickelten die Storyboards zu den Kunstwerken, planten den Ablauf der Rallye sowie die Performances zu den Werken. Sie nahmen für die Internetpräsentation die Fotos und Filme auf, übernahmen Videoschnitt und die Text- und Bildredaktion.

 

Für Studentin Hanna Rzoska war die Veranstaltung aufschlussreich. "Es war eine tolle Erfahrung, dass wir das, was wir theoretisch gelernt haben, am Ende des Semesters so kreativ und gemeinschaftlich umsetzen konnten. Das hat auf überraschende und eindrucksvolle Weise gezeigt, was Emotion im Kulturbereich wirklich bedeutet und wie sie vermittelt werden kann", sagt die Studentin, die im fünften Semester Musikmanagement studiert.

 

„Es war eine sehr gelungene Lehrveranstaltung mit einem imponierenden Ergebnis“, so auch das Fazit von Meinrad Maria Grewenig. „Die Studentinnen und Studenten haben sich nicht nur theoretisch mit den zukunftsweisenden Themen des Kulturmanagements beschäftigt, sondern auch Zugangswege zur Kultur entwickelt, die anders und zielführend sind", lobt er. Die größte Gruppe, die noch für Kultur begeistert werden müsse, seien die Nicht-Kulturnutzer. "Erfahrungsgemäß führen gelehrte Vorträge bei dieser Zielgruppe eher zu einer Kulturverweigerung. Deshalb sind neue Wege emotionaler Kulturerschließung notwendig, die auch die Möglichkeiten des Internets miteinbeziehen. Dies ist in der Lehrveranstaltung umfassend gelungen“, betont der Kulturmanager.

Text:Redaktion: Claudia Ehrlich
Redaktion: Claudia Ehrlich
06.02.2024
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Wikipedia

Auch im kommenden Sommersemester wird Meinrad Maria Grewenig im Optionalbereich wieder mit einem Kurs zum Kulturmanagement vertreten sein. Der Titel lautet dann „Einführung in das Kulturmanagement: Potenziale und Grenzen der Kultursteuerung“.

Interessierte können sich informieren bei der Beauftragten für den Bachelor-Optionalbereich und Europäische Kulturstudien,

Dr. Stephanie Blum

stephanie.blum(at)uni-saarland.de

Tel.: +49 (0) 681 / 302 - 2203

Fotos: Wolfgang Niesen

@uds_kunstrallye

Einblicke in die @UdS_Kunstrallye an der Universität des Saarlandes, die im Optionalbereich-Kurs "Das Kulturmanagement der Zukunft" entstand, gibt es bei instagram.