Professor Reinhard Larsen wird 80 Jahre alt

Am 1. November kann der frühere Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und ehemalige Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Reinhard Larsen, in Homburg seinen 80. Geburtstag begehen.

Foto: privat

In Göttingen geboren, studierte er nach dem Abitur am Abendgymnasium in seiner Heimatstadt vom Wintersemester 1965 bis zum Sommersemester 1971 Medizin. Am 11. Juni 1971 absolvierte er die Ärztliche Prüfung und wurde am 30. November jenes Jahres mit der Studie „Tierexperimentelle Untersuchungen über den Wirkungsmechanismus der immunologisch bedingten Sterilität beim Kaninchen“ promoviert. Der Medizinalassistentenzeit in den Universitätsklinken Göttingen und im Stadtkrankenhaus Herzberg im Harz schlossen sich die Approbation und die Ableistung der Wehrpflicht als Stabs- und Musterungsarzt bei der Bundeswehr an.

Von 1974 bis 1978 agierte der Jubilar als wissenschaftlicher Assistent im Institut für Klinische Anästhesiologie in Göttingen, erwarb 1978 die Anerkennung als Arzt für Anästhesie und wurde zum Oberarzt im Zentrum Anästhesiologie der Universität Göttingen ernannt. Nach der Habilitation im Mai 1981 über „Durchblutung und Sauerstoffverbrauch des Gehirns und des Herzens unter kontrollierter Hypotension“ und der Ernennung zum außerplanmäßigen Professor wechselte Prof. Larsen zum 1. Januar 1990 in der Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Hutschenreuter als Professor für Anästhesiologe an die Universität des Saarlandes auf den Homburger Campus. Hier übernahm er die Direktion des bisherigen Instituts für Anästhesie, das mit dem Amtswechsel in „Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin“ umbenannt wurde. Ebenfalls 1990 entstand eine ganztägig geöffnete Schmerzambulanz mit Kassenzulassung. Außerdem wurden Mitte der neunziger Jahre ein Labor zur experimentellen Schock- und Sepsisforschung und eine Forschergruppe zur Steuerung der Narkosetiefe eingerichtet. Die im Februar 1975 begründete Intensivstation AN-01 wurde im Laufe der Zeit mit den Intensivstationen der Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie und der Thorax-Herz-Gefäßchirurgie zu einer interdisziplinären operativen Intensivstation vernetzt – unter der organisatorischen und intensivmedizinischen Leitung des Direktors der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. 

In der Nachfolge von Prof. Dr. Hermann Josef Schieffer hatte Prof. Larsen 1996/97 das Amt des Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums inne, wobei er sich vor allem der weiteren Umsetzung der Gesundheitsstrukturreform und dem Neubau des Funktionsbaus Chirurgie widmete. Außerdem übernahm der Jubilar auch umfangreiche Aufgaben für die wissenschaftliche Gemeinschaft. So war er viele Jahre Landesvorsitzender der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin“ (DGAI) sowie Organisator und Leiter zahlreicher wissenschaftlicher Fachkongresse für Anästhesie und Intensivmedizin. 

Sein Œuvre umfasst unter anderem zahlreiche in hohen Auflagen erschienene Standardwerke: „Anästhesie“ (12. Auflage 2022 sowie Übersetzungen in das Italienische, Polnische und das Tschechische), „Beatmung“ (7. Auflage 2023), „Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege (10. Auflage 2021), „Anästhesie und Intensivmedizin – Prüfungswissen für die Fachpflege“ (4. Auflage 2022), „Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie“ (8. Auflage 2011), „Pocket-Guide Beatmung“ (4. Auflage 2021), „Wissens-Check: Anästhesie für die Fachpflege“ (2020), „Wissens-Check: Intensivmedizin für die Fachpflege“ (2022). 

Außerdem war Prof. Larsen Mitherausgeber des interdisziplinären Lehrbuchs „Intensivmedizin“ (bis zur 11. Auflage) und bis 2009 gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Peter (Ludwig-Maximilians-Universität München) Herausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Der Anaesthesist“ bzw. „Die Anästhesiologie“.

Nach fast zwei Jahrzehnten seines Wirkens auf dem Homburger Campus trat Prof. Larsen zum 31. März 2009 in den Ruhestand, nahm aber noch eine Selbstvertretung bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers Prof Dr. Thomas Volk am 1. September 2009 wahr.

Dr. Wolfgang Müller – Universitätsarchiv 
 

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