Am 17. Juni kann der Professor für Angewandte Mikrobiologie an der Universität des Saarlandes Dr. Friedrich Giffhorn in Ahrensburg seinen 80. Geburtstag bei bester Gesundheit im Kreise seiner Familie mit Kindern und Enkelkindern feiern.
Prof. Dr. Friedrich Giffhorn
In Rot an der Rot geboren, studierte er nach dem Abitur in Braunschweig und dem Wehrdienst von 1965 bis 1967 Medizin an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und von 1967 bis 1972 Biologie und Chemie an der Georg-August-Universität in Göttingen. Der Diplom-Hauptprüfung in Mikrobiologie, Chemie und Biochemie 1971 folgten 1974 die Dissertation und die Fortsetzung der wissenschaftlichen Laufbahn und Forschungen zum Bakterienstoffwechsel am Institut für Mikrobiologie, das von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Gottschalk geleitet wurde. 1983 zum Hochschulassistent ernannt, habilitierte sich der Jubilar 1984 in Göttingen mit einer Studie zur „Enzymologie des Stoffwechsels der Weinsäure-Stereoisomere in Bakterien“ und hatte seit 1986 eine Lehrstuhlvertretung für chemische Mikrobiologie an der Bergischen Universität Wuppertal inne.
Zum 1. September 1988 folgte er dem Ruf der Universität des Saarlandes, begründete dort das Institut für Angewandte Mikrobiologie und lehrte und forschte zwei Jahrzehnte bis zu einem Eintritt in den Ruhestand zum 30. September 2008 auf dem Saarbrücker Campus. Dabei beschäftigte er sich unter anderem mit den Herausforderungen der industriellen Biotransformation in Deutschland. Der Schwerpunkt seiner Forschungsprojekte, die unter anderem von der Europäischen Union, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Industrie gefördert wurden, lag auf dem Gebiet der Biochemie, Evolution und Molekularbiologie von Enzymen des mikrobiellen Kohlenhydrat-Stoffwechsels. Für die Anwendung geeignete und mit Protein-Engineering verbesserte Enzyme wurden für die Synthese von seltenen, pharmazeutisch relevanten Zuckern genutzt.
In der akademischen Selbstverwaltung leitete Prof. Giffhorn von 1994 bis 1998 als Prodekan den Fachbereich Biologie und engagierte sich dabei für die Bedeutung der Biowissenschaften im universitären Fächerspektrum.
Dr. Wolfgang Müller Universitätsarchiv