„Eigentlich wollte ich nach dem Abitur wegziehen“, sagt Lisa-Marie Jost. Heute studiert die gebürtige Saarländerin bereits im Masterprogramm „Historisch orientierte Kulturwissenschaften (HOK)“ an der Universität des Saarlandes – und ist glücklich mit dieser Entscheidung. Nach der Schule wusste sie, dass sie sich für Kultur, Geschichte, Theologie und Literatur interessiert, aber nicht, wie sie diese Interessen verbinden kann. Mit HOK fand sie ihren Traumstudiengang – direkt in ihrer Heimat.

Was steckt hinter dem deutschlandweit einmaligen Fach, das die Saar-Uni anbietet? „HOK ist ein interdisziplinärer Studiengang“, erklärt die 24-Jährige. „Man wählt vier Kernfächer aus 22 Angeboten, etwa aus den Bereichen Geschichte, Literatur, Anthropologie oder Medienwissenschaft.“ Das Bachelorstudium startet mit Überblicksvorlesungen zur Kulturtheorie. Später werden theoretische Inhalte durch praxisnahe Module ergänzt, zum Beispiel im Fernseh- und Radiojournalismus oder der Öffentlichkeitsarbeit. Lisa entschied sich für ein Projekt mit der Völklinger Hütte zur saarländischen Industriekultur – inklusive Konzeption einer eigenen, fiktiven Ausstellung. Ein Pflichtpraktikum gehört ebenfalls zum Studienplan. Lisa Jost absolvierte es in einem freien Theaterprojekt.
Die Saar-Universität pflegt enge Kontakte zu renommierten Kultur- und Medieninstitutionen – auch über Landesgrenzen hinaus. „Es ist so unkompliziert, internationale Gastdozenten nach Saarbrücken einzuladen, etwa aus Luxemburg oder Frankreich. Es gibt außerdem regelmäßig Exkursionen, zum Beispiel nach Esch-sur-Alzette“, sagt die Masterstudentin. Der Standort mitten in der Großregion bringe viele Vorteile für Studium und Berufseinstieg.
Das studentische Leben erlebt sie als „sehr familiär“. Etwa 170 Studierende sind aktuell in HOK eingeschrieben. Die kleine Gruppe ermöglicht eine enge Betreuung, kurze Wege und eine persönliche Atmosphäre. „Man kennt sich. Auch mit den Dozierenden herrscht ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe. Individuelle Bedürfnisse können oft berücksichtigt werden“, so Lisa Jost. Die Studierenden kommen aus unterschiedlichen Kontexten – manche mit Ausbildung, andere schon älter oder mit ungewöhnlichem Hintergrund. Diese Vielfalt bereichert den Austausch.
Wo trifft man die typischen HOK-Studis? „Auf jeden Fall im Fachschaftsraum“. Dieser ist neben der Institutsbibliothek ein beliebter Treffpunkt zum Lernen, Quatschen und Planen von Fachschafts Events. Die Masterstudentin engagiert sich seit langem im Fachschaftsrat, der Aktivitäten wie Parties und Grillabende organisiert. Neuerdings gibt es auch eine Schreibwerkstatt.
Für Lisa Jost ist das nächste große Projekt ein Auslandssemester in Japan im kommenden Herbst. Ein Auslandsaufenthalt ist im Studium zwar nicht verpflichtend, wird aber gerne unterstützt. Sie freut sich schon auf das große Abenteuer.