Medizin, oder doch lieber Informatik? Diese Frage stellte sich Gereon Fox, als er nach dem Abitur vor der Studienwahl stand. Da ihn aber abstraktes Denken und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten reizten, folgte er seinem Bauchgefühl und entschied sich für die Informatik. Und jetzt, einige Jahre später als Doktorand an der Graduiertenschule der Saarbrücker Informatik und am Max-Planck-Institut für Informatik, steht der gebürtige Saarländer noch immer voll hinter seiner Entscheidung.

Gereon Fox steht im Real Virtual Lab unter einer Lightstage 13.000 LEDs und 40 hochauflösenden Kameras.
Natürlich habe bei der Auswahl seines Studienortes Heimatverbundenheit eine gewisse Rolle gespielt. Aber nicht nur, wie er im Gespräch betont: „Die Informatik der Universität des Saarlandes und die zahlreichen hier ansässigen außeruniversitären Forschungsinstitute gehören zu den besten der Welt“, sagt Gereon Fox. Was er daran besonders schätze, gerade als Saarländer: „Man kann quasi von zu Hause aus international auf höchstem Niveau arbeiten. Die Welt kommt zu uns nach Saarbrücken, man trifft Forscher aus allen Ländern. Und wenn man doch mal Lust hat, rauszugehen, stehen einem dank der ausgezeichneten Reputation unseres Standorts alle Türen offen, weltweit zu publizieren und Erfahrungen zu sammeln“, sagt der Doktorand.
Schon im Bachelorstudium begeisterten ihn die Grundlagenvorlesungen wie Programmieren oder „Mathematik für Informatiker“, da sie ihm mit ihrem Mix aus Praxis und Theorie breite Anwendungsmöglichkeiten boten. Die Freude an analytischem Denken und der Arbeit mit grundlegenden Konzepten führte Gereon Fox letztlich zur Promotion am Max-Planck-Institut für Informatik. „Ich finde es spannend an Themen zu forschen, die die Basis für weitere Arbeiten und Anwendungsfälle legen können“, sagt der Informatiker. Diese Grundlagenforschung kennzeichnet das Max-Planck-Institut für Informatik, das als Teil der Max-Planck-Gesellschaft zu Deutschlands führenden Forschungsorganisationen gehört.
Hier arbeitet er heute am Real Virtual Lab bei Professor Christian Theobalt an der Schnittstelle von Computergrafik und Computer Vision und beschäftigt sich zum Beispiel mit innovativen Verfahren zur Videokompression. „In unseren Laboren zeichnen wir in wenigen Minuten Tausende Gigabytes an Trainingsdaten auf und nutzen sie, um KI-Modelle der nächsten Generation zu entwickeln. Ich arbeite an einem neuen Ansatz, wie solche Datenmengen effizienter verarbeitet werden können.“ Darüber hinaus hat er sich bereits mit der Erkennung von sogenannten „Deep Fakes“, also mit KI-gefälschten Bildern, sowie mit innovativen Kamerasystemen beschäftigt.
„Die außergewöhnlich große Bandbreite, sei es in Bezug auf Studiengänge oder Themenangebote für Abschluss- und Doktorarbeiten, ist eine große Stärke der Saarbrücker Informatik. Fast alle Bereiche der Informatik sind hier vertreten, sodass sich alle genau auf das spezialisieren können, was sie am spannendsten finden“, sagt Gereon Fox.