Sportwissenschaft
Forschung verbessert Training im Sport

Nils Hofstetter, Bachelorstudent im sechsten Semester des Studiengangs Sportwissenschaft, forscht als studentische Hilfskraft im Arbeitsbereich Trainingswissenschaft der Universität.

Nils Hofstetter mit einer Studentin beim Fahrradexperiment vor einer Leinwand; dabei werden Blickverhalten und konditionelle Leistungen der Versuchsperson aufgezeichnet. Fotos: Thorsten Mohr

Wie kann ich meine sportlichen Leistungen verbessern? Diese Frage dürfte alle Sportlerinnen und Sportler umtreiben. Antworten darauf kann die Trainingswissenschaft liefern – eine der sportwissenschaftlichen Disziplinen, die im Studium vermittelt werden. Nils Hofstetter arbeitet als Hiwi an der Forschung in diesem Bereich mit: „Ziel ist es, Leistungen wie Kraft, Ausdauer, Koordination oder Beweglichkeit zu erhalten beziehungsweise zu steigern oder auch taktische Fähigkeiten zu optimieren“, erklärt der gebürtige Saarländer.

Das Studium ist breit aufgestellt: Ob es sich um Sport in der Freizeit, in Sportverbänden oder um Gesundheitssport handelt – die Studierenden lernen, Trainingseinheiten für unterschiedliche Zielgruppen zu planen und zu gestalten. „In den Seminaren schlüpfen wir abwechselnd in die Trainer-, Lehrer- oder Therapeutenrolle und leiten das Training zu einem bestimmten Thema, beispielsweise Kurzhanteltraining“, erzählt der 24-Jährige.

Gute Kenntnisse in Statistik sind sehr wichtig für die Auswertung von Versuchsdaten.

Nils Hofstetter

Das theoretische Wissen hierfür erwerben sie im sportwissenschaftlichen Teil des Studiums. Es vermittelt die Grundlagen menschlicher Bewegung und körperlicher Leistungsfähigkeit sowie Kenntnisse in Sportpsychologie, Sportpädagogik oder sportmedizinischen Fragestellungen. Dazu kommt Statistik. „Gute Kenntnisse in Statistik sind in der Sportwissenschaft sehr wichtig für die Auswertung von Versuchsdaten“, ergänzt Nils Hofstetter. 

Von Anfang an gehört auch die sportliche Praxis zum Studium. Dabei belegen die Studierenden Sportarten aus den Bewegungsfeldern Leichtathletik, Ballsport, Schwimmen, Turnen und Tanzen. Nils Hofstetter, der über das Fußballtraining zum Studium fand, lobt die Vielfalt des Studiums: „Im Wahlbereich hat man die Möglichkeit, individuelle Schwerpunkte zu setzen – beispielsweise Wirbelsäulentraining, Funktionsgymnastik, Behindertensport, Sportjournalismus oder auch Sportökonomie.“ 

Der Frage, wie sich Leistungen im Sport optimieren lassen, ist er seit zwei Jahren als „Hiwi“ auf der Spur: Im Arbeitsbereich Trainingswissenschaft bei Professor Stefan Panzer arbeitet er als Versuchsleiter bei Laborpraktika. „In unseren Experimenten müssen Studierende motorische Aufgaben lösen oder konditionelle Leistungen erbringen, die mit anderen Aufgaben gekoppelt sind, zum Beispiel mit der Wahrnehmung.“ So auch im Fahrradexperiment: Die Versuchsperson betrachtet beim Radtraining Verkehrsvideos aus der Rad-Perspektive auf einer Leinwand. „Wir erfassen die Blickrichtungen der Versuchsperson in Kombination mit ihren konditionellen Leistungen.“ Wie wichtig das Trainieren mit Doppelaufgaben ist, zeigt die Tour de France. „Dort schauen Radfahrer gerne auf ihren Rad Computer, um ihre Tritt- oder Herzfrequenz zu tracken. Wenn sie das in einer Kurve machen und andere Fahrer in der Nähe sind, kommt es schnell zum Unfall.“ 

Weiter an trainingswissenschaftlichen Fragen forschen und nebenbei als Trainer arbeiten – so wünscht sich Nils Hofstetter seine berufliche Zukunft. Perspektiven gibt es viele: Trainer und Sporttherapeuten sind in vielen Einrichtungen gefragt, und wer sich wissenschaftlich weiterqualifizieren will, kann einen Master in Leistungssport oder in Gesundheitssport belegen.

Text:Gerhild Sieber
Gerhild Sieber
22.05.2025
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