Jan Mayer, Absolvent der Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes, ist für seine Masterarbeit mit dem Ulrich-Gonser-Preis ausgezeichnet worden. In seiner Abschlussarbeit mit dem Titel „Dreidimensionales Schmelzschichten auf nicht-planaren Oberflächen zur Herstellung von Hybridbauteilen“ hat er sich mit der Frage beschäftigt, wie thermoplastische Polymere optimal mittels 3-D-Druck auf verschiedene, komplex geformte, Substrate aufgetragen werden können.
Ziel ist, dass Multi-Material-Bauteile hergestellt werden können. Bei dem Aufdrucken auf die Substrate handelte es sich um einen direkten Fügeprozess verschiedener Werkstoffe (ähnlich dem „Kleben“), in welchem ein Werkstoff mit einem weiteren Bauteil verbunden und direkt mit dem Drucker an die Grenzfläche des ersten Bauteils angedruckt wird.
Gleichzeitig wurde die Prozessroute des 3-D-Druckens so modifiziert, dass die Fügefläche eine nicht-planare, also „unebene“ und komplexe, Grenzfläche darstellen kann. Somit konnten komplexe Hybridbauteile hergestellt und untersucht werden. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die Diskussion vorliegender Prozessparameter und deren Einfluss auf das Verhalten an der Fügefläche.
Der Ulrich-Gonser-Preis ist benannt nach Professor Dr. Ulrich Gonser, der von 1969 bis 1991 an der Saar-Uni tätig war, und das Institut für Metallphysik und Metallkunde leitete. Gonser war maßgeblich an der Gründung des Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren beteiligt und einer der Pioniere der sogenannten „Mößbauer-Spektroskopie". Zusätzlich zu seinen wissenschaftlichen Leistungen hat er große Verdienste um den weltweiten wissenschaftlichen Austausch. Dank seiner internationalen Karriere hatte er von Anfang an ein internationales Team in Saarbrücken um sich geschart. Der undotierte Preis wird seit 2017 jährlich vergeben.