Am 13. Oktober konnte der auch als Maler und Grafiker bekannte Professor für Bildende Kunst und Kunsterziehung an der Universität des Saarlandes Karl-Otto Jung in Dudweiler seinen 85. Geburtstag begehen.
Selbstbildnis
In Mannheim geboren und in seinen künstlerischen Neigungen früh durch seine Eltern gefördert, begann er nach dem Abitur am Humboldt-Gymnasium Wilhelmshaven und dem Wehrdienst im Sommersemester 1959 das Studium der Kunstgeschichte in München bei Prof. Dr. Hans Sedlmayr, der sein Interesse für Fragen der Kunsttheorie weckte. Weitere Stationen waren die Akademie der Bildenden Künste München und die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Außerdem beteiligte sich Karl-Otto Jung zwischen 1959 und 1963 am Kokoschka-Seminar in Salzburg und wurde 1961 mit dem Oskar-Kokoschka-Fonds-Preis ausgezeichnet. Von 1963 bis 1964 führte ihn ein Studienaufenthalt nach London an die „Central School of Arts and Craft“, ehe er 1965 an der Universität zu Köln bei dem Ordinarius für Kunstgeschichte Prof. Dr. Heinz Ladendorf sein Studium fortsetzte und auch die Fächer Anglistik, Erziehungswissenschaft und Klassische Archäologie belegte. Nach dem ersten und zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und einigen Jahren im Schuldienst wechselte er als Studienrat an den Fachbereich 15 der Technischen Hochschule Darmstadt (Prof. Bruno Müller-Linow), wo er im Fach Zeichnen, Malen und Grafik lehrte.
Im September 1975 wurde Karl-Otto Jung zum Professor für Bildende Kunst und Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes ernannt und kam nach deren Auflösung 1978 an die Universität des Saarlandes, wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende März 2004 lehrte und forschte. Mit seinem Namen eng verbunden ist die Ausstellungs-Reihe „Kunst im Präsidialamt“, die er dank seiner vielfältigen Vernetzungen mit Künstlern von 1985 bis 2012 gestaltete. Prof. Karl-Otto Jung ist bis heute auch selbst mit einem vom modernen expressiven Realismus geprägten Œuvre als Maler und Grafiker tätig und hat seine Arbeiten in vielen Ausstellungen präsentiert.
Zu seinen Publikationen gehören unter anderem der auch in englischer Sprache erschienene Band „Farben-Sehen. Zum künstlerischen Gebrauch der Farben“ (1988) sowie „Künstlerisches Handeln – Bausteine zur Lehre in den bildenden Künsten“ (2000), „Bildkunst und Sinnstiftung. Zur Grundlegung des Werkes der Bildenden Kunst“ (2004) oder „Im Zwischenreich der Bilder. Aus dem Leben eines unzeitgemäßen Künstlers – Erster Teil“ (2015), Zweiter Teil (2018). Sein künstlerisches Werk wird zur Zeit vom Galda-Verlag Berlin in drei Katalogbänden herausgegeben: Der erste Band „Realität und Vision – Die Gemälde“ wurde 2022 veröffentlicht, der zweite Band zum Graphischen Werk wird in Kürze erscheinen, und der dritte zu den Aquarellen ist in Arbeit.
Dr. Wolfgang Müller – Universitätsarchiv