In Tübingen kann am 7. Februar der emeritierte Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes und Ehrendoktor der Kliment Ohridski-Universität in Sofia sowie der Ivane-Iavachischvili-Universität in Tbilissi, Dr. Hermann Albeck, seinen 90. Geburtstag begehen.
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Foto Kleinfeldt Tübingen
Nach einer kaufmännischen Lehre in seiner Heimatstadt Stuttgart studierte Hermann Albeck Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Stuttgart, München und Tübingen. Forschungsaufenthalte führten ihn auch an das vom ersten Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaft Jan Tinbergen geleitete Centraal Planbureau nach Den Haag. Der Promotion (1967) und der Habilitation (1973) in Tübingen schloss sich die Dozententätigkeit an den Universitäten Tübingen, Köln und Bochum an. 1976 wurde Prof. Albeck als Nachfolger der ersten Inhaberin eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre in Deutschland, Prof. Elisabeth Liedmann-Keil, auf den Saarbrücker Lehrstuhl für „Nationalökonomie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpolitik“ berufen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 innehatte.
Viele Jahre agierte Prof. Hermann Albeck im Saarland als Schlichter bei Tarifverhandlungen der Metallindustrie und engagierte sich als Mitglied zahlreicher Fachgremien und Beiräte in besonderer Weise für die wissenschaftliche Gemeinschaft. So wirkte er unter anderem über zwei Jahrzehnte an den Abschlussarbeiten zu den Jahresgutachten des „Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“ (sogenannte „Fünf Weise“) mit, ist Mitglied des Vereins für Socialpolitik und gehört seit seiner Berufung 1987 bis heute dem Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesminister für Wirtschaft an. Im Rahmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft war er unter anderem mit Aufbau und Entwicklung des „sozio-oekonomischen Panels“ befasst; als Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes betreute er lange hochbegabte Studentinnen und Studenten der verschiedensten Fachrichtungen.
Im akademischen Jahr 1993/94 leitete der Jubilar als Dekan die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität des Saarlandes. Seit 1985 widmete er sich intensiv den Saarbrücker Partnerschaften mit den Universitäten in Sofia (Bulgarien) und Tbilissi (Georgien) auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere beim Neuaufbau von Studiengängen und der Betreuung begabter Studenten im Rahmen internationaler Austauschprogramme. Von 2000 bis 2012 war er als Gastprofessor und Dozent an der St. Kliment Ohridski-Universität in Sofia tätig.
Sein wissenschaftliches Werk umfasst zahlreiche Publikationen zu allgemeinen und speziellen Fragen der Wirtschafts- und Stabilisierungspolitik, der Lohn- und Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik, Einkommensverteilung und der Europäischen Integration.
Text: Dr. Wolfgang Müller, Universitätsarchivar