Am 15. März kann der Professor für Innere Medizin der Universität des Saarlandes, frühere Direktor der III. Medizinischen Universitätsklinik und Dekan der Medizinischen Fakultät, Sanitätsrat Dr. Hermann Josef Schieffer, seinen 90. Geburtstag begehen.
In Düsseldorf geboren, studierte Schieffer Medizin in Freiburg, München und Wien. Nach Staatsexamen und Promotion trat er zum 1. November 1963 als Assistent in die Medizinische Klinik der Universität des Saarlandes ein und engagierte sich vor allem beim Aufbau der kardiologischen Abteilung. 1968 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin sowie 1971 die Teilgebietsbezeichnung Kardiologie und wurde 1971 zum Oberarzt ernannt. 1972 folgten die Habilitation für das Fach Innere Medizin mit der Studie „Die Bedeutung der Einschwemmkathetermethode für die kardiologische Diagnostik und Therapie“ und die Ernennung zum H3-Professor. Nach dem Tod von Prof. Dr. Ludwig Bette 1989 wirkte der Jubilar bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2000 als Direktor der III. Medizinischen Universitätsklinik mit Schwerpunkt Kardiologie/Angiologie.
Prof. Schieffer gehört zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften an und engagierte sich intensiv sowohl in der akademischen Selbstverwaltung als auch im Bereich der ärztlichen Fort- und Weiterbildung, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer des Saarlandes. So gehörte er lange Zeit mehreren universitären Gremien an, leitete zwischen 1987 und 1990 als Prodekan den Fachbereich Klinische Medizin sowie von 1996 bis 1998 als Dekan die Medizinische Fakultät. Von 1994 bis 1995 war er Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums.
Auch nach Ende seiner Dienstzeit unvermindert engagiert, lenkte Schieffer von 2001 bis 2020 den von ihm mitbegründeten „Emeriti-Kreis Homburger Hochschullehrer im Ruhestand“ als Forum der Begegnung und des wissenschaftlichen Austauschs. Für seine Verdienste um die Ärzteschaft wurde Prof. Schieffer mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer ausgezeichnet und 1999 zum Sanitätsrat ernannt. Die Ärztekammer des Saarlandes hat ihm 2012 die Carl-Erich-Alken-Medaille verliehen, nachdem er von 2001 bis 2012 die Ethikkommission bei der Ärztekammer geleitet hat.
Seine rund 300 Publikationen widmen sich schwerpunktmäßig der invasiven und nicht-invasiven Herz-Kreislauf-Funktionsdiagnostik und -therapie. Der Jubilar ist Mitautor zahlreicher Standardwerke der Inneren Medizin und Herausgeber einer Monographie über „Arterielle Hypertonie“ (1983) und „Katheterdiagnostik“ (1990 mit Roland Bach).
Text: Dr. Wolfgang Müller, Universitätsarchiv