
Die Computerlinguistik-Studenten Theresa Schmidt und Urs Peter demonstrieren ihren ersten Koch-Assistenten.
Das interaktive Kochbuch wird Forschungsobjekt
Es ist Pizza-Abend. Man steht in der Küche, hat die Hände voller Mehl und fragt sich: „Wie viel Wasser muss nochmal in den Teig?“ Jetzt mit schmutzigen Fingern das Kochbuch oder Tablet anfassen, um das nachzuschlagen, will man nicht. Viel angenehmer wäre, einfach von einem Computer per Sprachausgabe die Antwort zu erhalten. Genau solch ein interaktives Kochbuch will der Computerlinguistik-Professor Alexander Koller entwickeln. Dazu gilt es interessante Forschungsfragen seines Faches zu lösen.

Max Penth schaut selbstbewusst in seine Zukunft, die ihn vielleicht in die Sprachwissenschaft führen wird.
Ein Erweckungserlebnis der englischen Art
Max Penth kam mit einem gesunden Selbstbewusstsein und der Gewissheit eines frischgebackenen Abiturienten an die Uni, nun aber wirklich alles zu können. Nach dem Start ins Englisch- und Französisch-Lehramtsstudium merkte er schnell, dass dies wohl doch nicht der Fall ist. Eine große Rolle dabei spielte das „Writing Center“, wo er englischsprachige Texte und Arbeiten auf Herz und Nieren prüfen ließ. Bei der Anlaufstelle für Studentinnen und Studenten wurde er auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Was er sehr zu schätzen weiß.

Die Freundschaftsbrücke in Kleinblittersdorf ist für Florian Weber und Sarah Spies ein Symbol für offene Grenzen in Europa.
Experten für das Europa von morgen
Wie wird in Europa Politik gemacht? Was sind gemeinsame Werte? Und was kennzeichnet Grenzregionen wie das Saarland? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue Bachelor-Angebot Europawissenschaften.

Leyla Gärtner studiert Interkulturelle Kommunikation an der Saar-Uni.
„Mein Herz schlägt für Frankreich“
In Saarbrücken studieren und später einmal in Frankreich zu Hause sein: Dieser Plan lässt sich besonders gut mit einem frankophilen Studiengang in die Tat umsetzen. Leyla Gärtner studiert im sechsten Bachelorsemester „Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation“ an der Saar-Uni und steht kurz davor, sich den Traum vom Leben und Arbeiten in Frankreich zu erfüllen.

Wiebke Lehnert hat Lehrveranstaltungen an den drei Partneruniversitäten in Saarbrücken, Metz und Luxemburg besucht.
Über Ländergrenzen hinweg studieren
Grenzüberschreitend Germanistik studieren und dabei interkulturelle Kompetenzen entwickeln – das ermöglicht der trinationale Masterstudiengang „Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums“. Die Saarländerin Wiebke Lehnert hat das Studienangebot innerhalb des Verbunds Universität der Großregion genutzt.
Wissenschaftsgeschichte auf einen Klick
Für Historiker ist es mühsamer Alltag: Am Anfang jeder Arbeit steht das Quellenstudium. Wochen- und monatelange Recherche in Bibliotheken und Archiven und aufwändige Reisen machen die Geschichtswissenschaft zu einem langwierigen Prozess. Sprachwissenschaftler wie Katrin Menzel aus Saarbrücken könnten hier Abhilfe schaffen. Sie forschen an einer Methode, mit der digitalisierte historische Texte blitzschnell durchsucht werden können. Ihr Forschungsobjekt sind die „Philosophical Transactions“, die älteste noch existierende Wissenschaftszeitschrift der Welt.

Startbereit für die Aufnahme: Peter Tischer, Roger Charlton und Christoph Klein (v.l.)
"Hello everyone" - Englisch lernen per Podcast
Bunte fünf-Minuten-Programme rund um die englische Sprache und Kultur: Für alle, die ihr Englisch auf unterhaltsame Weise verbessern möchten, produziert ein Team des Sprachenzentrums der Uni RoPeCast – den Englisch-Podcast der Saar-Uni. Das Projekt hat jetzt den Lehrepreis der Ministerpräsidentin erhalten.
„Shakespeare ist absolut aktuell”
Am 23. April 1616 verstarb William Shakespeare in Stratford-upon-Avon. 400 Jahre danach werden Shakespeare-Kenner in ganz Europa und weltweit des bedeutenden Dichters gedenken und sein Werk auch weiterhin intensiv diskutieren. Für Anglistik-Professor Joachim Frenk von der Universität des Saarlandes ist Shakespeare ein europäischer Dramatiker und Dichter. Er habe zum einen europäische Einflüsse in seinen Dramen verarbeitet, ohne die sein Werk nicht denkbar sei. Zum anderen könne man bei Shakespeare Denk- und Handlungsweisen nachlesen, die zum kulturellen Kernbestand des modernen Europas gehörten.
Dialog-Box überwindet Sprachgrenzen bei Computerspielen
Sprachtechnologen der Saar-Uni machen eine neue Art von Kommunikation in Computerspielen möglich: Die Spieler können dem Computer wie einem Menschen Fragen stellen, Befehle erteilen – und das in ihrer jeweiligen Landessprache. Der Rechner versteht, verknüpft und managt ihre Missionen. Anhand eines Weltraum-Abenteuers entwickelten Dietrich Klakow und sein Forscherteam das Dialog-System gemeinsam mit Projektpartnern.
Krimis auf dem Seziertisch der Sprach-Profiler
Stefan Diemer seziert mit seinem Team die Sprache von Fernsehserien. Insbesondere Krimis kommen auf den Tisch der Sprachwissenschaftler. Wortwahl, Sätze, Gesprächsstruktur, ja selbst die Zahl der Worte verraten ihnen Ungeahntes. Nichts Geringerem als der Erfolgsformel des „Quality TV“ sind die Anglisten auf der Spur.
Der Computer soll auch zwischen den Zeilen lesen
Spitzfindiger Spott lässt den Rechner kalt: Der Computer versteht keine Ironie. Michael Wiegand und sein Team bringen ihm bei, Meinungen, Stimmungen und Gefühle aus dem, was wir sagen, herauszulesen. Mit Forschern aus Hildesheim wollen die Sprachtechnologen dazu beitragen, dass der Rechner nicht von vornherein an Wortwitz scheitert.