Nach dem Abitur hatte Debbie Picco anfänglich keine konkrete Idee, was sie beruflich machen wollte. „Daher habe ich zunächst in einer Buchhandlung gearbeitet“, erzählt die 31-jährige Luxemburgerin. Bis sie auf den passenden Studiengang in Saarbrücken stieß.

Debbie Picco aus Luxemburg studiert im Masterprogramm "Angewandte Kulturwissenschaften". Fotos: Thorsten Mohr
Debbie Picco entdeckte den Bachelorstudiengang „Historisch orientierte Kulturwissenschaften (HoK)“ der Universität des Saarlandes. „Das Studium vereint so viele interessante Fächer – darunter Kunst, Geschichte oder Literatur.“ Eines ihrer Lieblingsfächer ist die Kulturanthropologie. „Hier geht es um das Verhalten des Menschen in bestimmten Lebenssituationen, beispielsweise um den Umgang mit dem Tod in unterschiedlichen Zeiten und Kulturen.“
Nach Abschluss des Bachelorstudiums entschied sich Debbie Picco für den Masterstudiengang „Angewandte Kulturwissenschaften“. Die Besonderheit: Neben den wissenschaftlich-theoretischen Inhalten gibt es eine breite Auswahl an Praxiskursen – im Gegensatz zum eher forschungsorientierten Master in „HoK“.
Begeistert erzählt die Studentin vom Kurs „Eventmanagement“: „Wir haben ein Krimi-Event im Historischen Museum organisiert. Unter dem Titel ‚Nachts im Museum – dem Täter auf der Spur‘ haben wir das Brettspiel „Cluedo“ live umgesetzt, bei dem ein Mordfall aufgeklärt werden musste.“ Damit die Studierenden ein solches Ereignis auf die Beine stellen können, ist der Kurs über zwei Semester angelegt: „Von der Ideenfindung, über die Beschaffung der Materialien bis zur Gewinnung von Sponsoren – wir haben alles in Eigenregie organisiert“, erinnert sich Debbie Picco. Einblicke in mögliche Berufsfelder im Kulturbereich vermitteln auch weitere Praxiskurse wie Kulturvermittlung, Publizistik oder Öffentlichkeitsarbeit.

Man kann sich auf persönliche Interessen konzentrieren oder auch etwas Neues entdecken.
Den Kern des Studiums bilden kulturwissenschaftliche Inhalte. Mehr als 20 Fächer aus unterschiedlichen Fachrichtungen stehen zur Auswahl – von den Altertumswissenschaften über Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie bis zur Theologie. „Man kann sich auf persönliche Interessen konzentrieren oder auch etwas Neues entdecken“, sagt Debbie Picco. Neben Kulturanthropologie hat sie sich für die Kernfächer Kunstgeschichte und Geschichte der Frühen Neuzeit entschieden. „Beispielsweise arbeiten wir in der Kunstgeschichte mit unterschiedlichen Medien und setzen uns gegebenenfalls auch kritisch mit Kunstwerken oder Künstlern auseinander.“ Dazu werden grundlegende Fragestellungen und die Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt: „Wie gehe ich an ein Kunstwerk heran? Welche spezifischen Muster sind zu erkennen? Wie lässt sich ein Kunstwerk in den jeweiligen Kontext setzen?“
Neben dem Studium arbeitet die Studentin derzeit 20 Stunden in der Woche als studentische Angestellte an der Universität. Seither studiert sie in Teilzeit – „das nimmt Druck raus“, kommentiert sie. Nach dem Masterabschluss würde sie gerne weiter im Uni-Umfeld arbeiten. Debbie Picco ist sicher: „Kultur wird immer irgendwo gebraucht – und der entsprechende Sachverstand, damit sie auch bei den Leuten ankommt.“