Rund 30 verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sprachenzentren und ähnlichen Einrichtungen der Hochschulallianz „Transform4Europe“ haben sich vom 18. Bis zum 20. September zu ihrem ersten Workshop an der Universität des Saarlandes getroffen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer der regen Diskussionen des Workshops. Foto: Peter Tischer
9 von 10 Universitäten des europaweiten Universitätsnetzwerks, das von Portugal bis Estland reicht, sind der Einladung des Saarbrücker Sprachenzentrums unter der Leitung von Peter Tischer gefolgt. Zudem waren mit Vertretern der Universitäten Luxemburg und Lothringen auch Mitglieder des regionalen Hochschulverbundes Universität der Großregion (UniGR) dabei. Drei Tage lang haben sich die Fachleute über Konzepte der Sprachvermittlung ausgetauscht und insbesondere über Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit innerhalb der Hochschuallianz diskutiert.
„Zu Beginn haben wir in kleinen Gruppen darüber gesprochen, wie an unseren jeweiligen Universitäten überhaupt an das Thema ‚Sprachenlernen‘ herangegangen wird“, erläutert Peter Tischer. Denn nicht an allen Universitäten und Hochschulen gibt es Sprachenzentren wie das an der Universität des Saarlandes, wo das Thema zentral beheimatet ist. „Am zweiten und dritten Tag haben wir insbesondere über drei ‚Milestones‘ gesprochen, die wir in Zukunft erreichen möchten“, so Peter Tischer weiter.
Einer dieser Meilensteine ist ein gemeinsamer Katalog, der an zentraler Stelle, der T4EU-Webseite, in übersichtlicher Form das Angebot aller Sprachkurse wiedergibt, die an den Hochschulen der Allianz gelehrt werden. Außerdem ging es um ein so genanntes „Repository“ von Lernressourcen, also eine Art Fundus von Materialien, zu dem jede Hochschule die Materialien beisteuern kann, die in ihrer Sprachvermittlung erfolgreich sind. „Das können Übungsblätter sein, Videos, Texte fürs Leseverständnis und so weiter“, so Peter Tischer. Er nennt ein praktisches Beispiel: „Für einen Spanischkurs könnte dies vielleicht ein Anmeldeformular für den Hochschulsport an der Universität Alicante sein.“ Dies wäre ein authentisches Dokument aus dem Studierendenalltag, das im Unterricht eingesetzt werden kann. Als dritten „Meilenstein“ wurde die Idee eines „Language Passports“ kontrovers diskutiert, mit dem der Sprachlern-Fortschritt der Lernenden dokumentiert werden kann. Ob dies aber in Form eines Zertifikates annehmen kann, das bereits einen sehr hohen formalen Stellenwert hat, oder eher ein „Schnappschuss“ sein soll, der den Kenntnisstand der jeweiligen Person übersichtlich zusammenfasst, blieb vorerst offen.
Peter Tischer hofft, dass dieses erste Treffen der Auftakt zu einer regelmäßigen Reihe von Tagungen der Sprachlern-Verantwortlichen der T4EU-Allianz war. „Wir haben uns in diesen drei Tagen deutlich besser kennengelernt. Solche Treffen vor Ort sind viel intensiver und produktiver als ‚virtuelle‘ Meetings, etwa über Microsoft Teams“, so der Leiter des Saarbrücker Sprachenzentrums. Im kommenden Jahr jedenfalls wird es ein Anschlusstreffen an der litauischen Partneruniversität in Kaunas geben.
www.uni-saarland.de/global/transform4europe.html