Die Royal Society of Chemistry hat in diesem Jahr Professorin Christine Beemelmanns als Preisträgerin für den Natural Product Reports Emerging Investigator Lectureship ausgewählt. Beemelmanns ist Professorin der Universität des Saarlandes und forscht am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland. Die Wissenschaftlerin wurde ausgezeichnet, weil sie in ihrer frühen unabhängigen Karriere einen bedeutenden Beitrag zu einem naturstoffbezogenen Gebiet der chemischen Wissenschaften geleistet hat.
In ihren Forschungsprojekten konzentriert sich Christine Beemelmanns auf die chemische und funktionelle Analyse von koevolutiven mikrobiellen Interaktionen. Ihre Gruppe kombiniert Naturstoffchemie mit angewandter Mikrobiologie und Molekularbiologie, um wichtige mikrobielle Naturstoffe aus diesen symbiotischen Gemeinschaften zu identifizieren, die aus bisher unbekannten chemischen Kernstrukturen bestehen und pharmakologisch wichtige Aktivitäten aufweisen.
Christine Beemelmanns studierte Chemie an der RWTH Aachen und ging nach ihrem Abschluss für einen einjährigen Forschungsaufenthalt nach Japan in die Gruppe von Professor Sodeoka am RIKEN. Zurück in Deutschland arbeitete sie an der FU Berlin bei Professor Hans-Ulrich Reißig und promovierte in Organischer Chemie. Anschließend forschte sie ein weiteres halbes Jahr in Japan an der Universität Tokio unter der Leitung von Professor K. Suzuki und wechselte kurz darauf 2011 in die Gruppe von Professor Jon Clardy an der Harvard Medical School in Boston. Ende 2013 erhielt sie einen Ruf des Hans-Knöll-Instituts und wirkte dort als Nachwuchsgruppenleiterin auf dem Gebiet der Naturstoffchemie und Chemischen Biologie. Im Jahr 2020 wurde sie zur Margaret L. und Harlan L. Goering Gastprofessorin für Organische Chemie an der University of Wisconsin-Madison gewählt. Im Jahr 2022 ernannte die Universität Leipzig sie zur Professorin für Biochemie des mikrobiellen Stoffwechsels und kurz darauf gemeinsam mit dem HIPS auf eine Professur für Medizinisch-Pharmazeutische Mikrobiotaforschung an der Universität des Saarlandes berufen.
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