Exzellenz-Zertifikat
2034
Ausgezeichnetes Arbeitsumfeld für Forscher

Die Europäische Kommission hat die Universität des Saarlandes mit dem Siegel „HR Excellence in Research Award“ ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um ein europaweit anerkanntes Zertifikat, mit dem die Qualität der Arbeits- und Forschungsbedingungen in der Wissenschaft bewertet wird. Die Universität muss dafür etwa in Einstellungsverfahren sicherstellen, dass die bestqualifizierte Person für die jeweilige Forschungsposition ausgewählt wird.

© Jörg Pütz

Roland Rolles, Vizepräsident für Verwaltungs- und Wirtschaftsführung

Zur Umsetzung wurde ein Aktionsplan ausgearbeitet. Ob die Universität bei dessen Umsetzung gut vorangekommen ist, wird in zwei Jahren in einer Zwischenevaluation und in fünf Jahren in einer erneuten Beurteilung durch die Europäische Kommission überprüft.
 
„Für die Zertifizierung ist es entscheidend, dass Hochschulen ihr Personalmanagement systematisch ausrichten und mit einem konkreten Handlungsplan versehen“, erklärt Roland Rolles, Vizepräsident für Verwaltung und Wirtschaftsführung der Universität des Saarlandes. Dies sei in der Europäischen Charta für Forscherinnen und Forscher festgelegt und in einem dazugehörigen Verhaltenskodex für die Einstellungsverfahren aufgeführt. „Wir haben für die Universität des Saarlandes eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt und ein Konzept erarbeitet, in dem wir die institutionellen Rahmenbedingungen für die Arbeit in der Wissenschaft bewertet haben. Zudem haben wir Ideen und Maßnahmen entwickelt, wie man diese weiter verbessern kann“, erläutert Rolles. Hierfür wurden ethische und berufsständische Aspekte, die Einstellungsverfahren und Rekrutierung, die Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit ebenso wie die Themen Karriere und Weiterbildung betrachtet.

Die einzelnen Stellschrauben für das neue Konzept zielen etwa darauf ab, den Rekrutierungsprozess für die zahlreichen Stellenbesetzungen im wissenschaftlichen Bereich offen, transparent und leistungsbasiert zu gestalten. Dafür wird beispielsweise eine Software für das Bewerbermanagement eingeführt. Zudem ist im Bereich der Personalentwicklung ein Coaching-Programm für fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angedacht, das auf die Anforderungen in dieser Karrierephase eingeht. „Das Siegel ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich. Es verbessert die Chancen unserer Universität, hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu rekrutieren und sie in ihrer Karriere zu unterstützen“, betont Vizepräsident Roland Rolles. Das Zertifikat sei aber auch von Vorteil bei Anträgen für Fördergelder aus europäischen Forschungsprogrammen. Zudem kämen viele der über 20 Maßnahmen allen Uni-Beschäftigten zugute, etwa die neue Software, mit der alle Bewerbungsprozesse effizienter gestaltet werden können.
 
„Der Universität des Saarlandes wurde bereits in anderen Rankings, wie kürzlich etwa bei Focus Business Top Arbeitgeber 2022, bescheinigt, dass sie attraktive Arbeitsbedingungen bietet. Mit unserer EU-zertifizierten Strategie wollen wir vor allem den Forscherinnen und Forschern aussichtsreiche Karrieremöglichkeiten bieten. Dazu gehört auch, dass für Daueraufgaben in der Wissenschaft möglichst auch Dauerstellen vorgesehen werden“, sagt Roland Rolles. Diese Thematik habe in jüngster Zeit durch die „#ichbinhanna“-Kampagne Aufsehen erregt und müsse zurecht von den Hochschulen und der Politik ernstgenommen werden. „Wir brauchen in der Forschung gute Arbeitsbedingungen, um auch in Zukunft kluge Köpfe weltweit rekrutieren zu können. Dazu gehört neben einer ausreichenden Anzahl befristeter Qualifizierungsstellen auch die Möglichkeit, mehr unbefristete Stellen anzubieten. Dies ist kein ganz einfacher Spagat, der letztlich auch vom finanziellen Spielraum einer Hochschule abhängt“, unterstreicht Roland Rolles.
 
Weitere Informationen:
www.uni-saarland.de/verwaltung/hrs4r.html

Text:Friederike Meyer zu Tittingdorf
Friederike Meyer zu Tittingdorf
07.04.2022
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