
Die Diplom-Pharmazeutin und Apothekerin Charlotte Dahlem
Neuartige Doppelstrategie gegen Krebs
Einen vielversprechenden neuen Ansatz für die Tumortherapie eröffnet ein Wirkstoff, an dem die Pharmazeutin Charlotte Dahlem im Team von Alexandra K. Kiemer an der Universität des Saarlandes forscht: Der Naturstoff hindert den Krebs daran, zu wachsen, und bringt außerdem die körpereigene Abwehr dazu, die Tumorzellen anzugreifen. Für ihre Arbeit an dieser Doppelstrategie hat die Nachwuchsforscherin jetzt den Preis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung erhalten.

Alexandra K. Kiemer und ihr Team bringen erstmals Statine und ihre Muskel-Nebenwirkungen mit dem Protein Gilz in Verbindung.
Ursache von Muskelschmerzen durch Cholesterinsenker aufgedeckt
Patienten, die Statine einnehmen, um ihren Cholesterinspiegel im Blut zu senken, klagen häufig über Muskelbeschwerden. Warum diese auftreten, ist bislang weitgehend ungeklärt. In einer Studie haben die Pharmazeutinnen Alexandra K. Kiemer und Jessica Hoppstädter einen möglichen ursächlichen Zusammenhang gefunden: Statine führen ihren Ergebnissen zufolge dazu, dass der Körper vermehrt ein Protein namens „Gilz“ produziert, das die Muskelzellen beeinträchtigt.

Schwimmt die Alge an der Kugel vorbei, macht diese einen Schlenker. Das zeigt: Das Wasser wird an dieser Stelle durchmischt.
So vermischen Algen Flüssigkeit im Mikrokosmos
Im Mikrokosmos gibt es in Flüssigkeiten keine Wirbel. Aber wie verwirbeln dann winzige Algen das Wasser? Dieses Rätsel haben Experimentalphysiker aus dem Forscherteam von Professor Christian Wagner gelöst. Sie untersuchten, wie sich Flüssigkeiten vermischen, wenn viele kleinste Schwimmer sie durchqueren.

Die Pharmazeutin Sonja Keßler forscht als Habilitandin in der Arbeitsgruppe von Professor Alexandra K. Kiemer.
Pharmazeutin entdeckt Protein, das Gallenblasentumor wachsen lässt
Patienten mit Gallenblasenkrebs haben lange Zeit wenig bis keine Beschwerden. Daher wird dieser Tumor meist spät erkannt – nicht selten zu spät für eine Therapie. Die Pharmazeutin Sonja Keßler aus der Arbeitsgruppe von Professor Alexandra Kiemer an der Saar-Uni hat zusammen mit Pathologen der Universität Magdeburg einen neuen Weg gefunden, der zu einer früheren Diagnose und zu einer verbesserten Therapie der Krankheit führen kann.

Die zehn mal drei Mikrometer kleinen Wirkstoff-Transporter erinnern an Mais. Doktoranden färbten die Mikroskop-Aufnahme ein.
Nano-Mais als Arzneimittel-Transporter
Er sieht aus wie ein Maiskolben, ist winzig wie ein Bakterium und kann einen Wirkstoff direkt in die Lungenzellen liefern: Das zylinderförmige Vehikel für Arzneistoffe, das Professor Marc Schneider und sein Pharmazeuten-Team entwickelt haben, kann inhaliert werden.

v.l.: Dr. Michelle Seif, Prof. Dr. Alexandra K. Kiemer und Dr. Frank Breinig.
Hefe-Köder löst Alarm gegen Krebszellen aus
Pharmazeuten und Molekularbiologen der Saar-Uni bringen Immunzellen, so genannte Makrophagen, dazu, dass sie Alarm schlagen und die körpereigene Abwehr auf Krebszellen-Jagd schicken. Dabei benutzen die Forscher für den Menschen unbedenkliche Hefe als Köder.
Curry-Inhaltsstoff Kurkumin wirkt wie Kortison entzündungshemmend
Die Pharmazeutinnen Professor Alexandra K. Kiemer und Jessica Hoppstädter von der Saar-Uni haben enträtselt, warum Kurkumin antientzündlich wirkt: Der Stoff, dem Currypulver seine gelbe Farbe verdankt, beeinflusst wie Kortison gezielt ein bestimmtes Protein, das bei Entzündungen im menschlichen Körper eine Schlüsselrolle spielt. Ihre Grundlagenforschung zum Wirkmechanismus von Kurkumin könnte in Zukunft dazu beitragen, neue, nebenwirkungsarme Medikamente gegen Krankheiten wie Morbus Crohn zu entwickeln.