Anatomie-Professorin Dr. Carola Meier implementierte die Virtuelle Mikroskopie in das Lehrangebot für Medizin-Studierende.
Zwei Projekte der digitalen Lehre erhalten den Landespreis Hochschullehre
Zwei innovative digitale Lehrkonzepte an der Medizinischen Fakultät der Saar-Universität sind von der saarländischen Staatskanzlei mit dem Landespreis Hochschullehre 2021 ausgezeichnet worden: Einen mit 20.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Projekt „Virtuelle Chirurgie", der chirurgische Basiskenntnisse vermittelt. Ein weiterer, mit 10.000 Euro dotierter Preis ging an das Projekt „Virtuelle Mikroskopie" in der Anatomie.
Professor Bruno Scheller leitet am Universitätsklinikum in Homburg die interventionelle Kardiologie.
Professor Schellers Verfahren half schon über einer Million Menschen
Der mit Medikamenten beschichtete Ballonkatheter zählt bei verengten Blutgefäßen heute zu den anerkanntesten Therapiemethoden. Weit über eine Million Patienten wurden inzwischen damit behandelt. Entwickelt haben das Verfahren Professor Bruno Scheller von der Universität des Saarlandes und Professor Ulrich Speck von der Berliner Charité. Seit über 20 Jahren forschen sie gemeinsam daran, die Methode weiter zu optimieren. Jetzt erhielten die Forscher den „Exzellenz- und Innovations-Preis“.

Christoph Krick (l.) und Stefan Gurres (2. v.l.) am Magnetresonanztomographen, mit dem sie ins Gehirn schauen können.
Forscher finden Zusammenhang zwischen Hirnanatomie und beruflichen Neigungen
Berufliche Neigungen werden meist über psychologische Interessenstests bestimmt. Neuroradiologe Christoph Krick hat nun gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der berufsbildenden Schule Zweibrücken (Ignaz-Roth-Schule) und ihrem Lehrer Stefan Gurres herausgefunden, dass es einen messbaren Zusammenhang zwischen diesen per Test gemessenen beruflichen Neigungen und den dafür benötigten Hirnregionen gibt.

Abflug nach Afrika 2007: Im Bundestag engagierte sich Karl Addicks für Gesundheit in Entwicklungsländern.
Ein Arzt mit Welterfahrung
Er überquerte als Schiffsarzt auf einem Segler den Atlantik, geriet als Geisel im Irak in Lebensgefahr, arbeitete als Mediziner im Nigerdelta, in Basrah, Sichuan und Marrakesch und engagierte sich als Abgeordneter im Bundestag für mehr Gesundheit in Entwicklungsländern. Karl Addicks filmreifes Leben nahm auf dem Saarbrücker Campus die entscheidende Wende. Der Arzt und Politiker hat an der Saar-Universität Chemie und Medizin studiert.

Sven Jungmann und Johanna Ludwig haben zusammen im Saarland studiert und nun ein Kartenspiel für Mediziner entwickelt.
Zusammen spielt man weniger allein
Johanna Ludwig und Sven Jungmann lernten sich 2007 beim Medizinstudium an der Universität des Saarlandes kennen. Ihre Freundschaft hält bis heute an. Inzwischen sind beide beruflich in Berlin angekommen. Dort haben sie aus einer Erfahrung aus dem Studium eine kleine, unterhaltsame Geschäftsidee entwickelt: Ein Kartenspiel für Medizinstudentinnen und -studenten. Damit verwandeln sich lange, einsame Lernabende am Schreibtisch in gesellige Spielerunden - wenn Corona es wieder erlaubt.
Angehender Mediziner wird für besonderes studentisches Engagement ausgezeichnet
Sich nur um das eigene Studium zu kümmern, ist für Anh Khoa Dennis Huynh keine Option: Schon seit Beginn seines Medizinstudiums engagiert er sich für die Verbesserung der Lehre und hat eine ganze Reihe von Projekten initiiert. Dafür wurde er mit dem Beste-Preis der Universität und des AStA ausgezeichnet.
Auf die richtige Mischung kommt’s an
Blended learning, eine Mischung aus Präsenz- und Online-Lehrformaten, verspricht eine ideale Mischung beider Welten. Die Methode hält nun auch in der Medizin Einzug. Das Zentrum Allgemeinmedizin in Homburg geht diesen neuen Weg als erstes. Am Ende sollen die Studentinnen und Studenten mehr hausärztliche Kompetenzen haben als nach dem bisher klassischen Studium.
Alzheimer im frühen Stadium durch spezielle Ernährung verzögern
Eine Demenz ist bisher nicht heilbar und auch mit Medikamenten kaum zu behandeln. Im frühen Stadium lässt sich der Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung jedoch mit einem speziellen medizinischen Nahrungsmittel verzögern. Bei Versuchspersonen, die dieses Mittel über einen längeren Zeitraum einnahmen, ließ die geistige Leistungsfähigkeit deutlich langsamer nach als in einer Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhielt. Das ist das Ergebnis der europäischen Studie LipiDiDiet, bei der 311 Patienten an elf Kliniken bisher drei Jahre lang beobachtet wurden.
"Diese Medikamente sind keine Bonbons"
Rund 25 Prozent der Bevölkerung sind latent mit Tuberkulose infiziert, tragen also den Erreger in sich, ohne krank zu werden. Ob daraus eine aktive Infektion wird, war bisher schwer vorhersagbar. Latent Infizierte werden bisher oft vorsorglich mit Medikamenten behandelt, die schwere Nebenwirkungen haben, obwohl ihr Einsatz möglicherweise gar nicht nötig gewesen wäre. Ein internationales Forscherteam hat nun ein Tool entwickelt, das diese Vorhersage deutlich vereinfacht, was den Medikamenteneinsatz reduzieren könnte. Daran beteiligt ist auch Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie an der Saar-Uni. Die Studie wurde im renommierten Fachjournal „Nature Medicine“ publiziert.
Neuartige Doppelstrategie gegen Krebs
Einen vielversprechenden neuen Ansatz für die Tumortherapie eröffnet ein Wirkstoff, an dem die Pharmazeutin Charlotte Dahlem im Team von Alexandra K. Kiemer an der Universität des Saarlandes forscht: Der Naturstoff hindert den Krebs daran, zu wachsen, und bringt außerdem die körpereigene Abwehr dazu, die Tumorzellen anzugreifen. Für ihre Arbeit an dieser Doppelstrategie hat die Nachwuchsforscherin jetzt den Preis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung erhalten.
Pharmazeutinnen entlarven eine der Ursachen, warum wir altern
Warum altern wir? Was genau passiert dabei im Körper? Und: Lässt sich dagegen etwas tun? Diese Fragen beschäftigen die Wissenschaft seit Menschengedenken. Einen Stein der Weisen haben die Pharmazeutinnen Alexandra K. Kiemer und Jessica Hoppstädter von der Universität des Saarlandes zwar nicht gefunden. Aber: Sie haben Vorgänge im Immunsystem entlarvt, die mit dazu beitragen, dass wir altern.
Ursache von Muskelschmerzen durch Cholesterinsenker aufgedeckt
Patienten, die Statine einnehmen, um ihren Cholesterinspiegel im Blut zu senken, klagen häufig über Muskelbeschwerden. Warum diese auftreten, ist bislang weitgehend ungeklärt. In einer Studie haben die Pharmazeutinnen Alexandra K. Kiemer und Jessica Hoppstädter einen möglichen ursächlichen Zusammenhang gefunden: Statine führen ihren Ergebnissen zufolge dazu, dass der Körper vermehrt ein Protein namens „Gilz“ produziert, das die Muskelzellen beeinträchtigt.
Smarte Implantate sollen Knochen besser heilen
Ein intelligentes Implantat soll bei Knochenbrüchen sofort ab der OP die Heilung überwachen und bei Fehlbelastung warnen. Und: Es soll selbst aktiv durch Bewegungen gegensteuern, wenn nicht zusammenwächst, was zusammengehört: Das ist das Ziel einer interdisziplinären Forschergruppe unter Leitung des Unfallchirurgen Tim Pohlemann.
Abnehmen hilft bei Arthrose
Seine Forschung wurde vielfach ausgezeichnet - darunter auch von der NASA: Professor Henning Madry, Direktor des Zentrums für Experimentelle Orthopädie der Universität des Saarlandes, ist einer der führenden Arthrose-Forscher.
Humboldt-Preisträgerin aus Nigeria forscht an Arzneimittel gegen Magengeschwüre
Aus der Rinde eines tropischen Baumes ein Medikament gegen Magengeschwüre zu entwickeln – daran forscht die nigerianische Pharmazeutin Dr. Petra Obioma Nnamani ein Jahr lang am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Für ihr Projekt ist sie mit dem Georg Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet worden, der mit 60.000 Euro dotiert ist. Als „Coordinator for Public Health & Environmental Sustainability” an der University of Nigeria Nsukka hat die Wissenschaftlerin die gute Wirksamkeit der Rinde gegen Magengeschwüre bereits nachgewiesen.