
Abflug nach Afrika 2007: Im Bundestag engagierte sich Karl Addicks für Gesundheit in Entwicklungsländern.
Ein Arzt mit Welterfahrung
Er überquerte als Schiffsarzt auf einem Segler den Atlantik, geriet als Geisel im Irak in Lebensgefahr, arbeitete als Mediziner im Nigerdelta, in Basrah, Sichuan und Marrakesch und engagierte sich als Abgeordneter im Bundestag für mehr Gesundheit in Entwicklungsländern. Karl Addicks filmreifes Leben nahm auf dem Saarbrücker Campus die entscheidende Wende. Der Arzt und Politiker hat an der Saar-Universität Chemie und Medizin studiert.
Katrin Arendt "brennt" für das Fach Chemie. Als Lehrerin will sie diese Faszination an die Schüler weitergeben.
Mit Begeisterung in den Lehrerberuf
Wer sich für den Lehrerberuf entscheidet, belegt im Studium zwei sogenannte Lehramtsfächer sowie das Fach Bildungswissenschaften. Katrin Arendt hat die Fächer Chemie und Deutsch für die Sekundarstufe I und II gewählt. Damit kann sie später an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen unterrichten. Ihre Überzeugung: „Wenn man Lehrer werden will, ist es wichtig, dass man seine Begeisterung auch nach dem Studium beibehält.“
Tobias Betzholz an einer Chromatographie-Apparatur im Analytik-Labor.
Mit Kittel und Kochvorschriften ins Labor
Ob es um die Analyse von Schadstoffen in der Umwelt, die Entwicklung neuer Materialien oder die Qualitätsprüfung industrieller Prozesse geht – all das gehört zum Aufgabengebiet von Chemikern. Der Saarbrücker Masterstudent Tobias Betzholz schätzt vor allem die experimentelle Laborarbeit, aber Chemie-Studenten müssen auch viel lernen.

Die Materialforscher Stefan Diebels (l.) und Anne Jung machen luftig leichte Metallschäume durch Beschichtung beinhart.
Knochen als Vorbild: Metallschaum hält Explosionen stand
Sie sind so stark, dass sie nicht nur als Aufprallschutz im Auto, sondern auch gegen Stoßwellen bei Sprengungen schützen: Die Materialforscher Stefan Diebels und Anne Jung können extrem belastbare und zugleich luftig leichte Metallschäume für vielseitige Anwendungen maßschneidern. Mit einem patentierten Beschichtungsverfahren schaffen sie poröse Werkstoffe etwa für den Leichtbau.

Um eine Maserwirkung zu erzielen, wurde ein Diamant in einem Saphirring platziert und mit grünem Licht eines Lasers bestrahlt.
Raumtemperatur-Maser zur Übertragung schwacher Signale
Die Raumsonde Voyager 2 hat sich um kaum vorstellbare 17 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und sendet weiterhin Signale an die Bodenstation. Möglich macht dies die Maser-Technologie, die ähnlich dem Laser kohärente Wellen erzeugt und damit schwache Signale rauschfrei verstärkt. Für die Kommunikation auf der Erde wird diese Technologie bisher nur selten verwendet, weil sie nur bei tiefen Temperaturen funktioniert. Ein Forscherteam am London Centre for Nanotechnology und der Saar-Uni hat jetzt jedoch einen Maser entwickelt, der auch bei Raumtemperaturen eingesetzt werden kann. Ihre Entwicklung war Leitartikel des renommierten Fachjournals „Nature“.

Andreas Adolf zeigt ein Experiment, bei dem die zusammengemischten Flüssigkeiten mehrere Male die Farbe wechseln.
Einer für alles
Die wenigsten werden sagen: „Ah ja, den kenne ich“, wenn sie seinen Namen hören. Aber viele werden sagen: „Ach, der ist das!“, wenn sie Andreas Adolf bei der Weihnachtsvorlesung der Chemie sehen. Dort brennen die Professoren oft ein buchstäbliches Feuerwerk an chemischen Experimenten für das staunende Publikum ab – entfacht und erdacht vom stillen Assistenten Andreas Adolf. Die Weihnachtsvorlesung macht aber nur einen Bruchteil seiner Arbeit als Labortechniker aus.
Mit chemischem Sachverstand zu besseren Materialien
Andrea Kick und Mike Nadig sind beide im dritten Semester des Masters Materialchemie: ein Studiengang im interdisziplinären Feld zwischen Chemie, Materialeigenschaften und der Herstellung und Prüfung von Werkstoffen.
Nano-Mais als Arzneimittel-Transporter
Er sieht aus wie ein Maiskolben, ist winzig wie ein Bakterium und kann einen Wirkstoff direkt in die Lungenzellen liefern: Das zylinderförmige Vehikel für Arzneistoffe, das Professor Marc Schneider und sein Pharmazeuten-Team entwickelt haben, kann inhaliert werden.
"Gold-Tinte" macht biegsame Touchscreens möglich
Die Elektronik in Touchscreens, Bildschirmen und Solarzellen muss gleichzeitig transparent und leitfähig sein. Zukünftig sind aber auch biegsame Elektroden gefragt: Sie sollen beispielsweise direkt in Kleidung oder Verpackungen eingebaut werden. Hierfür haben Forscher im Arbeitskreis von Professor Tobias Kraus am INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien - eine neuartige "Gold-Tinte" entwickelt. Master-Absolventin Indra Backes hat damit geforscht und ist für ihre Masterarbeit ausgezeichnet worden.
Curry-Inhaltsstoff Kurkumin wirkt wie Kortison entzündungshemmend
Die Pharmazeutinnen Professor Alexandra K. Kiemer und Jessica Hoppstädter von der Saar-Uni haben enträtselt, warum Kurkumin antientzündlich wirkt: Der Stoff, dem Currypulver seine gelbe Farbe verdankt, beeinflusst wie Kortison gezielt ein bestimmtes Protein, das bei Entzündungen im menschlichen Körper eine Schlüsselrolle spielt. Ihre Grundlagenforschung zum Wirkmechanismus von Kurkumin könnte in Zukunft dazu beitragen, neue, nebenwirkungsarme Medikamente gegen Krankheiten wie Morbus Crohn zu entwickeln.
Als Hiwi in die Forschung hineinschnuppern
Wie man Bakterien für sich arbeiten lässt und dadurch neue Arzneimittel-Wirkstoffe gewinnen kann, erfährt Patrick Haack als wissenschaftliche Hilfskraft, kurz Hiwi genannt, am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Der Masterstudent im Fach „Biotechnologie“ kann dadurch Inhalte seines Studiums vertiefen und bekommt einen Einblick, wie Forschung funktioniert.