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Wiebke Lehnert hat Lehrveranstaltungen an den drei Partneruniversitäten in Saarbrücken, Metz und Luxemburg besucht.

Universität der Großregion

Über Ländergrenzen hinweg studieren

Grenzüberschreitend Germanistik studieren und dabei interkulturelle Kompetenzen entwickeln – das ermöglicht der trinationale Masterstudiengang „Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums“. Die Saarländerin Wiebke Lehnert hat das Studienangebot innerhalb des Verbunds Universität der Großregion genutzt.
Von Gerhild Sieber • 12.07.2018

„Durch das Studium in drei Ländern beweist man, dass man sich in verschiedene Universitätssysteme einarbeiten kann – was sicherlich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht“, sagt Wiebke Lehnert. Die 24-jährige Saarländerin  hat im Frühjahr ihre Masterarbeit im trinationalen Studiengang „Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums“ abgegeben. Das Studium behandelt die deutsche Sprache und Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Das Besondere ist, dass das Programm gemeinsam von den Universitäten in Saarbrücken, Metz und Luxemburg angeboten wird. Dabei können die Studenten in den meisten Fällen frei wählen, an welchem Standort sie Kurse belegen. Unterrichtet wird dieses Fach vor allem in Deutsch, es gibt aber auch französischsprachige Kurse.

Ein Praktikum am Goethezentrum in Bologna, das Wiebke Lehnert nach ihrem Bachelorabschluss absolvierte, weckte in ihr den Wunsch, interkulturell zu arbeiten und in Richtung „Deutsch als Fremdsprache“ zu gehen. „Als ich den trinationalen Masterstudiengang an der Saar-Uni entdeckte, faszinierte mich der Aspekt, dass man an drei Universitäten studieren kann“, berichtet sie. Dabei wählen die Studenten jeweils eine „Heimatuniversität“, schreiben sich aber auch an den Partnerhochschulen ein. Die Lehrveranstaltungen sind aufeinander abgestimmt und konzentrieren sich nach Möglichkeit auf einen oder zwei Wochentage je Standort.

Grenzüberschreitendes Studieren ist ideal, um neue Kontakte zu knüpfen, Sprachkenntnisse zu verbessern und interkulturelle Kompetenzen zu erweitern.

Wiebke Lehnert

Ihr erstes Semester verbrachte Wiebke Lehnert überwiegend in Saarbrücken und pendelte mit dem Auto oder dem Zug zu einzelnen Veranstaltungen und Blockkursen nach Metz. „Die Uni liegt ganz in der Nähe des Zentrums, und Metz ist wirklich eine sehr schöne Stadt“. Das Studium dort sei verschulter als in Deutschland, und es sei nicht üblich, mit den Professoren zu diskutieren, erzählt die Studentin. Offener sei dagegen der Unterricht an der Uni Luxemburg, wo sie unter anderem Kurse über Kulturtheorie oder Medienwissenschaften belegte. „Der Campus Belval ist ganz neu und technisch vom Feinsten, und die Lernatmosphäre war klasse“, sagt sie. Alles in allem sei grenzüberschreitendes Studieren ideal, um neue Kontakte zu knüpfen, seine Sprachkenntnisse zu verbessern und interkulturelle Kompetenzen zu erweitern. Auch lerne man, fachliche Inhalte aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu betrachten.

Ihr Studium gestalten die Studenten individuell und wählen aus zehn fachlichen Schwerpunkten einen aus. In ihrem Schwerpunkt „Deutsch als Fremdsprache“ hat Wiebke Lehnert auch ihre Masterarbeit geschrieben und sich dabei mit dem so genannten Tertiärspracherwerb befasst, also dem Erlernen einer zweiten Fremdsprache. Ein Abschlusszeugnis wird sie von allen drei Hochschulen erhalten – und hofft, dass sie damit ihren Berufswunsch, beispielsweise in der Erwachsenenbildung interkulturell zu arbeiten, gut verwirklichen kann.

Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) gewährt während des Auslandsjahrs eine Mobilitätsbeihilfe von 270 Euro monatlich, um beispielsweise Umzugs- oder Fahrtkosten zu decken. Kosten für Fahrten zwischen den Universitäten, die die DFH nicht übernimmt, können meist aus Mitteln der Mobilitätsfonds der UniGR-Hochschulen erstattet werden.  
www.uni-gr.eu/de

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