Christine Funk
Materialwissenschaft

Internationale Studenten im interkulturellen Training

Die Saar-Uni bietet in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik gleich mehrere internationale Studiengänge an. Das Masterprogramm Amase vernetzt Universitäten in vier europäischen Ländern und lockt Studenten aus der ganzen Welt an. Jeden Sommer kommen die neuen Studenten für eine Integrationswoche nach Saarbrücken. Diesmal absolvieren 27 Studentinnen und Studenten etwa aus Marokko, Argentinien, Iran und China ein interkulturelles Training.
Von Friederike Meyer zu Tittingdorf • 25.08.2016

Neben der Saar-Uni sind am Masterprogramm Amase drei Universitäten in Frankreich, Spanien und Schweden beteiligt. „Jeder Student muss an zwei der vier Partneruniversitäten studieren und dort auch die Landessprache lernen“, sagt Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes, der den Studiengang vor elf Jahren gegründet hat und seitdem leitet. Dies unterscheide den Studiengang von vielen englischsprachigen Austauschprogrammen. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Masterstudenten nicht nur fachlich auf einem hohen Niveau ausgebildet werden, sondern auch die kulturellen Unterschiede der Gastländer kennenlernen“, sagt der Materialforscher. Die Studenten etwa aus Lateinamerika oder Asien seien häufig davon überrascht, wie groß die sprachliche und kulturelle Vielfalt in Europa ist. Während der Integrationswoche sollen sie ein Gefühl davor bekommen, wo die Unterschiede liegen und welche Umgangsformen in den einzelnen Ländern üblich sind. Dafür bietet Claudia Heß von der Saar-Uni ein Interkulturelles Training für die Studenten an.

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27 internationale Studenten wurden während der Integration Week der Materialwissenschaft von Professor Frank Mücklich betreut

„Das AMASE-Programm wird von der Europäischen Union gefördert und hat erst vor kurzem wieder rund 2,9 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre erhalten. Ziel ist es, außereuropäische Studenten nach Europa zu locken, die sonst eher in die USA gehen würden“, erläutert Professor Mücklich. Die Stipendien der Europäischen Union ersparen den Masterstudenten die Studiengebühren, die in diesem Programm normalerweise erhoben werden. In Saarbrücken werden sie von Mitarbeitern der Europäischen Schule für Materialforschung der Saar-Uni engmaschig betreut. „Wir beraten nicht nur bei allen Studienfragen, sondern klären Visafragen, helfen bei der Wohnungssuche und bieten interkulturelle Trainings an“, sagt Flavio Soldera, der die internationalen Studienprogramme der Saarbrücker Materialwissenschaft koordiniert.

Europäische Schule für Materialforschung

Studenten können in Saarbrücken zwischen dem nationalen Bachelor- und Masterprogramm, dem internationalen Bachelor-Programm Atlantis, an dem auch die USA beteiligt ist, und den beiden europäischen Masterprogrammen Amase und EEIGM wählen. Alle internationalen Studiengänge werden seit 2008 von der Europäischen Schule für Materialforschung (EUSMAT) an der Universität des Saarlandes koordiniert und vermarktet. Auf dem Campus befinden sich außerdem das Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP), das Institut für Neue Materialien (INM) und das Steinbeis-Forschungszentrum für Werkstofftechnik (MECS), die alle eng mit der universitären Forschung vernetzt sind.
Weitere Informationen: http://www.eusmat.net

 

Im Workshop für Interkulturellen Kommunikation lernen die Studenten zum Beispiel, wie man sich auch ohne Sprache verständigen kann.

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