
Auch Exkursionen bietet das BestJuraSaar-Programm den Nachwuchsjuristen, etwa zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
Wie begabte Jung-Juristen gefördert werden
Hat Bildungsministerin Wanka mit der Presse-Info "Rote Karte für die AfD" auf der Internetseite ihres Ministeriums ihre Neutralitätspflicht verletzt? „Das Thema der mündlichen Verhandlung in Karlsruhe war hochinteressant: Wie politisch neutral muss die Bundesregierung sein?“, sagt Julie Stratmann, die bei der Exkursion ans Bundesverfassungsgericht dabei war. Für die angehende Juristin eine lehrreiche Erfahrung: „Es ist beeindruckend, die Richter bei ihrer Arbeit zu erleben. Für mich war interessant, wie intensiv sich das Gericht mit den Auffassungen der Parteien auseinandersetzt, wie detailreich die Fragen sind“, sagt sie. Die Jura-Studentin gehört zur ersten BestJuraSaar-Generation: Seit 2014 kommen jedes Jahr vier Studenten hinzu. Und sie verlassen diesen illustren Kreis auch nicht mehr - zumindest bis zum Berufseinstieg. „Im besten Falle wechseln sie dann die Seite, als Mentoren aus der Praxis“, sagt Professor Stephan Weth, der das Programm zusammen mit der Studienstiftung Saar ins Leben gerufen hat.
Portrait-Foto Stephan Weth: dasbilderwerkWir wollen dazu beitragen, hervorragende Nachwuchsjuristen im Saarland zu halten und von außen zu gewinnen.
Professor Stephan Weth
Hierin liegt der Grundgedanke: Saarbrücker Jura-Absolventen arbeiten in Ministerien, der Justiz, in Kanzleien und Unternehmen, darunter namhafte Politiker, höchste Richter, Botschafter, Mitarbeiter des Europarates. Der Saarbrücker Rechtswissenschaft sind sie nach wie vor verbunden und einige von ihnen geben bei BestJuraSaar ihre Erfahrungen weiter. So nahm sich der Richter am Bundesverfassungsgericht Peter Müller nach der Verhandlung eineinhalb Stunden Zeit für die zwölf Nachwuchsjuristen, beantwortete Fragen und diskutierte mit ihnen. „Das war eine tolle Erfahrung für mich“, sagt Julie Stratmann.
Portrait-Foto Julie Stratmann: BestJuraSaarDer Erfahrungsaustausch mit meinem Mentor ist für mich sehr hilfreich.
"BestJuraSaar"-Studentin Julie Stratmann
Organisiert haben die Exkursion nach Karlsruhe Stephan Weth, selbst Richter am saarländischen Verfassungsgerichtshof und Wolfgang Schild, ehemaliger Staatssekretär und Richter am Oberlandesgericht, der sich seit vielen Jahren sehr in der Saarbrücker Juristen- und Referendarausbildung engagiert. „Wir wollen dazu beitragen, hervorragende Nachwuchsjuristen im Saarland zu halten und von außen zu gewinnen“, erklärt Professor Weth. Beim aktuellen CHE-Ranking erreichte die Fakultät Bestnoten: Spitzenplatzierungen in sechs Kategorien.
Die BestJuraSaar-Stipendiaten werden finanziell gefördert, entscheidend ist aber das Netzwerk, das sie sich aufbauen können: Persönliche Mentoren, Richter, Anwälte, Juristen der verschiedensten Bereiche stehen ihnen begleitend zur Seite und geben ihre Erfahrung an sie weiter. Unternehmen und Kanzleien können so früh mit begabten Studenten in Kontakt kommen. Julie Stratmanns Mentor ist Anwalt in einer Saarbrücker Kanzlei. „Der Erfahrungsaustausch ist für mich sehr hilfreich, ich kann mich immer an ihn wenden. Außerdem kann ich bei den Veranstaltungen wie Workshops und Vorträgen viele Kontakte knüpfen.“

Das Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Saar-Uni rief den Stipendienfonds BestJuraSaar gemeinsam mit der StudienStiftungSaar ins Leben. Aus dem Fonds werden Stipendien für talentierte Jura-Studentinnen und -Studenten der Saar-Uni finanziert.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten können außerdem an Workshops und Seminaren etwa zur Persönlichkeitsbildung teilnehmen und bekommen einen Paten oder eine Patin aus der Praxis zur Seite gestellt, der ihnen den Berufseinstieg in attraktive Positionen im Saarland erleichtern soll.
Für BestJuraSaar bewerben können sich Jura-Studenten der Saar-Uni.
Informationen gibt es hier: http://www.uni-saarland.de/bestjurasaar
und persönlich bei: Professor Stefan Weth und Helmut Heinz
Erfahrungsberichte von BestJuraSaar-Studenten sind hier nachzulesen.
CHE-Ranking: Bestnoten für Rechtswissenschaft der Saar-Uni
Im aktuellen CHE-Ranking erhielten die Jura-Studiengänge der Saar-Uni sehr gute Noten und kamen bei sechs Kriterien in die Spitzengruppe. Das Lehrangebot, die Unterstützung im Studium, der Wissenschafts- und Berufsbezug sowie die Kategorien „Prüfung“ und „Bibliotheksausstattung“ wurden ebenso wie Angebote vor Studienbeginn und im ersten Studienjahr mit sehr gut bewertet. Auch weitere für Studenten wichtige Punkte wie Studierbarkeit, IT-Ausstattung und Unterstützung für ein Auslandsstudium lagen nah an der Spitzengruppe.
- Bilder Titelfoto: © Bundesverfassungsgericht │ bild_raum, Stephan Baumann, Karlsruhe Foto Gebäude B4 1: Uni Portrait-Foto Stephan Weth: dasbilderwerk Portrait-Foto Julie Stratmann: BestJuraSaar