Stahl ist nicht gleich Stahl
In Autos, Windrädern und Brücken wird viel Stahl verbaut, etwa 5.000 Stahlsorten sind auf dem Markt. Doch wie können Hersteller bei einem spezifischen Stahl garantieren, dass er immer dieselbe hohe Qualität aufweist? Bisher werden dafür Materialproben unter dem Mikroskop analysiert und von erfahrenen Mitarbeitern mit Beispielbildern abgeglichen. Diese Werkstoff-Klassifizierung ist jedoch fehleranfällig. Mit Hilfe von maschinellen Lernverfahren haben Saarbrücker Informatiker und Materialforscher daher eine Methode entwickelt, die viel genauer und objektiver ist als herkömmliche Qualitätskontrollen. Ihre Ergebnisse wurden in den Scientific Reports des renommierten Fachmagazins Nature veröffentlicht.
Die Magie der Grenzregionen
Grenzregionen haben für Marc Schöneich seit jeher magische Anziehungskraft. Obwohl er nach der Schule noch nicht gut Französisch sprach, hat der Werkstoffforscher deutsch-französisch studiert. Seinen Doktorhut setzten ihm die Saar-Uni und die Université de Lorraine gemeinsam auf – für seine Forschung an Grenzflächen. Dafür bekam er jetzt einen Preis.
Argentinien prämiert Forscher für internationales Netzwerk
Die Regierung von Argentinien hat erkannt, dass es nicht immer ein Verlust sein muss, wenn Akademiker ihr Heimatland verlassen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich diese auch im Ausland an ihre Wurzeln erinnern und aus der Ferne der Heimat helfen. Nach „Raices“, dem spanischem Wort für Wurzeln, wurde daher auch der Preis benannt, mit dem jetzt der Materialwissenschaftler Flavio Soldera von der Saar-Uni ausgezeichnet wurde. Der gebürtige Argentinier hat die Europäische Schule für Materialforschung aufgebaut und seither vielen Studenten und Wissenschaftlern aus Argentinien und anderen fernen Ländern einen Aufenthalt in Saarbrücken ermöglicht.
Wie Atlantis den Horizont erweitert
Er baute mit Studienkollegen an der Oregon State University einen Rennwagen und erforschte in seiner Masterarbeit die Schwachstellen von Klebstoffen auf Metall: Stephan Bechtel, Absolvent des internationalen Bachelor-Studiengangs „Atlantis“, ist Jahrgangsbester der Saarbrücker Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Die Fachrichtung zeichnete ihn mit ihrem neuen Ulrich-Gonser-Preis aus.
Mit chemischem Sachverstand zu besseren Materialien
Andrea Kick und Mike Nadig sind beide im dritten Semester des Masters Materialchemie: ein Studiengang im interdisziplinären Feld zwischen Chemie, Materialeigenschaften und der Herstellung und Prüfung von Werkstoffen.
Nano-Mais als Arzneimittel-Transporter
Er sieht aus wie ein Maiskolben, ist winzig wie ein Bakterium und kann einen Wirkstoff direkt in die Lungenzellen liefern: Das zylinderförmige Vehikel für Arzneistoffe, das Professor Marc Schneider und sein Pharmazeuten-Team entwickelt haben, kann inhaliert werden.
Forscher mit Biss
Nobelpreisträger sind hartnäckige Zeitgenossen. Vor dem Preis werden viele von ihnen stark kritisiert oder nicht anerkannt. Oft erst Jahrzehnte danach kommt der Nobelpreis, der alle Kritiker verstummen lässt. Wer es schafft, sich dem Gegenwind zu stellen, kann vielleicht jungen Wissenschaftlern beim Lindauer Nobelpreisträger-Treffen davon erzählen. Einer, der dieses Jahr den herausragendsten Köpfen unserer Zeit zuhören und mit ihnen diskutieren durfte, war Nicolas Jäckel. Der Saarländer promoviert an der Saar-Uni und am Leibniz-Institut für Neue Materialien über effizientere Energiespeicher.
Humboldt-Preisträger folgte Roosevelts Spuren am Amazonas
Es ist die Neugierde. Sie treibt den Humboldt-Preisträger Marc Meyers an, der vor kurzem am Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) auf dem Campus der Saar-Uni forschte. Der Materialwissenschaftler von der University of California will wissen, warum Materialien aus der Natur so sind, wie sie sind und was sich davon möglicherweise technisch nutzen lässt. Diese Neugierde war es auch, die ihn auf die Spuren des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt in das Amazonas-Gebiet führte.
Wie Marienkäfer Pflaster verbessern
Die Materialforscherin Sarah Fischer tüftelt an Pflastern, die sich an die Haut anschmiegen und beim Abziehen nicht wehtun. Bei der Struktur dieser Pflaster hat sie sich von Marienkäfern inspirieren lassen.
Astronaut Matthias Maurer hat an Saar-Uni studiert
Matthias Maurer aus dem saarländischen Oberthal hat an der Universität des Saarlandes Materialwissenschaft studiert. Seit Februar 2017 gehört er zum Astronautenteam der Europäischen Weltraumorganisation ESA.