Knochen als Vorbild: Metallschaum hält Explosionen stand
Sie sind so stark, dass sie nicht nur als Aufprallschutz im Auto, sondern auch gegen Stoßwellen bei Sprengungen schützen: Die Materialforscher Stefan Diebels und Anne Jung können extrem belastbare und zugleich luftig leichte Metallschäume für vielseitige Anwendungen maßschneidern. Mit einem patentierten Beschichtungsverfahren schaffen sie poröse Werkstoffe etwa für den Leichtbau.
Heizen und Kühlen mit künstlichen Muskeln
Er kann Raumluft und Flüssiges nach Bedarf kühlen oder erwärmen. Und er sieht aus, als hätte ihn James Bonds genialer Tüftler „Q“ persönlich entworfen: Der Prototyp, den das Forscherteam der Professoren Stefan Seelecke und Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes entwickelt hat, transportiert Wärme mit „Muskeln“ aus Nickel-Titan.
Saar-Forscher transportieren kleine Dinge mit Muskeln aus Silikon
Sie passt sich dem Transportgut nach Größe, Gewicht und gewünschtem Tempo individuell an und verbraucht wenig Energie: Stefan Seelecke und sein Expertenteam für künstliche Muskeln haben eine neue Fördertechnik entwickelt. Silikon-Muskeln befördern Schüttgut aller Art wie Lebensmittel oder Metallteile.
Benzin im Blut, aber nicht im Tank
Im Team einen echten Rennwagen bauen und sich auf kurvigem Asphalt mit Mannschaften aus aller Welt messen – dieser Kindheitstraum wird für Studenten im Rennstall Evolution Racing Team wahr, den Saar-Uni, htw saar und Berufsakademie gemeinsam betreiben. Wessen Blut jetzt in Wallung gerät, kann sich freuen: Das Team sucht Verstärkung!
Forscher lassen in Roboter-Greifern künstliche Muskeln spielen
Kurze Stromimpulse genügen, um blitzschnell ein kraftvolles Vakuum zu erzeugen und wieder zu lösen: Der neuartige Sauggreifer, den das Team um Stefan Seelecke entwickelt hat, lässt Roboterarme Gegenstände sicher festhalten und frei im Raum bewegen – ohne Druckluft, stromsparend, leise und reinraumtauglich.
Stahl ist nicht gleich Stahl
In Autos, Windrädern und Brücken wird viel Stahl verbaut, etwa 5.000 Stahlsorten sind auf dem Markt. Doch wie können Hersteller bei einem spezifischen Stahl garantieren, dass er immer dieselbe hohe Qualität aufweist? Bisher werden dafür Materialproben unter dem Mikroskop analysiert und von erfahrenen Mitarbeitern mit Beispielbildern abgeglichen. Diese Werkstoff-Klassifizierung ist jedoch fehleranfällig. Mit Hilfe von maschinellen Lernverfahren haben Saarbrücker Informatiker und Materialforscher daher eine Methode entwickelt, die viel genauer und objektiver ist als herkömmliche Qualitätskontrollen. Ihre Ergebnisse wurden in den Scientific Reports des renommierten Fachmagazins Nature veröffentlicht.
Die Magie der Grenzregionen
Grenzregionen haben für Marc Schöneich seit jeher magische Anziehungskraft. Obwohl er nach der Schule noch nicht gut Französisch sprach, hat der Werkstoffforscher deutsch-französisch studiert. Seinen Doktorhut setzten ihm die Saar-Uni und die Université de Lorraine gemeinsam auf – für seine Forschung an Grenzflächen. Dafür bekam er jetzt einen Preis.
Argentinien prämiert Forscher für internationales Netzwerk
Die Regierung von Argentinien hat erkannt, dass es nicht immer ein Verlust sein muss, wenn Akademiker ihr Heimatland verlassen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich diese auch im Ausland an ihre Wurzeln erinnern und aus der Ferne der Heimat helfen. Nach „Raices“, dem spanischem Wort für Wurzeln, wurde daher auch der Preis benannt, mit dem jetzt der Materialwissenschaftler Flavio Soldera von der Saar-Uni ausgezeichnet wurde. Der gebürtige Argentinier hat die Europäische Schule für Materialforschung aufgebaut und seither vielen Studenten und Wissenschaftlern aus Argentinien und anderen fernen Ländern einen Aufenthalt in Saarbrücken ermöglicht.
Wie Atlantis den Horizont erweitert
Er baute mit Studienkollegen an der Oregon State University einen Rennwagen und erforschte in seiner Masterarbeit die Schwachstellen von Klebstoffen auf Metall: Stephan Bechtel, Absolvent des internationalen Bachelor-Studiengangs „Atlantis“, ist Jahrgangsbester der Saarbrücker Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Die Fachrichtung zeichnete ihn mit ihrem neuen Ulrich-Gonser-Preis aus.
Mit chemischem Sachverstand zu besseren Materialien
Andrea Kick und Mike Nadig sind beide im dritten Semester des Masters Materialchemie: ein Studiengang im interdisziplinären Feld zwischen Chemie, Materialeigenschaften und der Herstellung und Prüfung von Werkstoffen.