Professor Frank Mücklich bespricht laserstrukturierte Proben mit Masterstudentin Laura Ulrich.
Forschungsproben sind auf der ISS gelandet
Ende August startete SpaceX in Cape Canaveral mit der Falcon 9-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS. Mit an Bord der Dragon-Raumkapsel flogen hunderte Proben des Materialforschers Frank Mücklich und seines Teams ins All: Sie entwickeln neuartige, mit Laserinterferenz strukturierte Oberflächen, die verhindern, dass sich auf ihnen Krankheitskeime ansiedeln und vermehren. ESA-Astronaut Matthias Maurer, selbst Absolvent der Saar-Universität und Mücklichs erster Diplomand, wird die Experimente auf der ISS ab 31. Oktober betreuen.

Juniorprofessor Gianluca Rizzello erforscht künstliche Muskeln für flexible Roboterarme.
Smarte Muskeln und Nerven machen Roboter gefühlvoll
Chirurgische Instrumente, die sich wie feine Oktopus-Arme in alle Richtungen schlängeln oder große, kraftvolle, aber leichte Roboter-Tentakel, die gefahrlos mit Menschen Hand in Hand arbeiten oder ihnen unter die Arme greifen: Mit starken Muskeln und sensiblen Nerven aus intelligentem Kunststoff entsteht eine neue Generation von Roboterarmen.
Solche Monopiles müssen über viele Jahre den Stürmen, Wellen und aggressivem Salzwasser trotzen.
Riesige Fundamente für Offshore-Windparks
Bei rund zehn Megawatt Leistung haben Windkraftanlagen auf offener See heute gewaltige Dimensionen. Ihr gigantisches Maschinenhaus mit Generator, Rotor und über hundert Meter langen Rotorblättern steht auf einem Stahlturm. Dieser wiederum ruht im Meer auf kolossalen Stahlrohren, den sogenannten Monopiles, mit aktuell bis zu zehn Metern Durchmesser und 1.500 Tonnen Gewicht. Materialforscher der Saar-Universität wollen mit dem Stahlspezialisten Dillinger und weiteren Partnern maßgeschneiderte Stahlsorten entwickeln.

Anna Vikhareva (links) und Daniel Munoz (3.v.l) im Gespräch mit einem Industrievertreter beim Programmpunkt "Meet the expert".
International Summer School hilft beim Berufseinstieg
Internationale Studierende werden in einem Masterprogramm der Materialwissenschaft von der Universität des Saarlandes und drei weiteren Hochschulen in Europa gemeinsam betreut. Seit 2018 bereitet sie eine einwöchige „Professional Summer School“ auf den deutschen und europäischen Arbeitsmarkt vor. Sie lernen dort ihre eigenen Kompetenzen besser einzuschätzen, werden auf eine Bewerbung vorbereitet und erhalten ein interkulturelles Training. Dieses Modell wird jetzt von der Hochschulrektorenkonferenz bundesweit zur Nachahmung empfohlen.
Faszinierende Welten für Mikro-Kosmonauten
Ob Mikrokosmos oder Weltall – die Saarbrücker Materialwissenschaft ist international mit von der Partie. Studierende können hier schon früh an Spitzenforschung von Weltniveau mitarbeiten. Oliver Gross und Dominik Britz geben Einblick, warum Materialwissenschaft und Werkstofftechnik so spannend sind.
Studieren über alle Grenzen hinweg
Von Indien nach Saarbrücken? Ein Auslandsjahr in Schweden? Oder zum trinationalen Studium nach Metz und Luxemburg? Was vor einem Jahr selbstverständlich war, ist heute mit einigen Hürden verbunden. Vom Auslandstudium ließen sich einige Studierende der Saar-Uni auch in Corona-Zeiten nicht abhalten
Ingenieure wollen Materialien für die Wasserstofftechnologie fit machen
Damit Wasserstoff in großem Maßstab als Energieträger genutzt werden kann, muss er sicher gelagert und transportiert werden können. Allerdings sind Wasserstoff-Atome hochreaktiv und schädigen viele Materialien, beispielsweise Metalle: Diese werden spröde, können Risse bilden und sind weniger langlebig. Welche Prozesse dabei in den Materialien ablaufen und wie die Schäden minimiert werden können, will eine neue Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Experimentelle Methodik der Werkstoffwissenschaften an der Universität des Saarlandes herausfinden.
Alarm bei giftigen Gasen
Werden Kunststoffe recycelt oder weiterverarbeitet, können gesundheitsschädliche Dämpfe oder Gase entstehen. Bislang wird dies nur stichprobenartig überprüft. Ein neues Senorsystem soll jetzt permanent im laufenden Betrieb die Luftqualität in der Kunststoffindustrie überwachen und Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort bei bedenklichen Konzentrationen warnen.
Elektrischer Strom bringt Metallbauteile aus dem 3D-Drucker präzise in Form
Das Forschungsteam von Professor Dirk Bähre an der Universität des Saarlandes verwandelt Metallbauteile aus dem 3D-Drucker berührungslos in äußerst präzise technische Spezialanfertigungen. Mit ihren neuartigen Verfahren formen sie auf Tausendstel Millimeter genau komplizierte Bauteile aus sehr belastbaren, aber leichten Metallen: Die Fertigungstechnikerinnen und -techniker kombinieren hierfür 3D-Druck und elektrochemisches Abtragen.
Hand in Hand mit der virtuellen Welt
Eine hauchdünne, dehnbare Folie wird zum Sinnesorgan für die Technik: Als Beschichtung in einem smarten Arbeitshandschuh vermittelt sie dem Computer, wie genau sich Hand und Finger bewegen. Durch Klopfen oder Vibrieren kann sie mit dem, der den Handschuh trägt, kommunizieren. So können virtuelle und reale Arbeitswelt verschmelzen.
Smarte Implantate sollen Knochen besser heilen
Ein intelligentes Implantat soll bei Knochenbrüchen sofort ab der OP die Heilung überwachen und bei Fehlbelastung warnen. Und: Es soll selbst aktiv durch Bewegungen gegensteuern, wenn nicht zusammenwächst, was zusammengehört: Das ist das Ziel einer interdisziplinären Forschergruppe unter Leitung des Unfallchirurgen Tim Pohlemann.
Materialforscher schicken Experimente ins All
Auf der Weltraumstation ISS leben Astronauten über Monate isoliert von der Erde und können dennoch in Kontakt mit bedrohlichen Krankheitserregern kommen wie aktuelle Studien zeigen. Über häufig kontaktierte Oberflächen können sich die Bakterien vermehren und innerhalb der Raumstation ausbreiten. Um dies zu unterbinden, haben Professor Frank Mücklich und sein Team verschiedene Materialoberflächen mit Lasern auf Mikroebene strukturiert. Damit wird den Bakterien die Anhaftung an den Oberflächen deutlich erschwert.
Materialforscher entwickeln neuartige Oberflächen
Manche Werkstoffoberflächen müssen besonders glatt sein, etwa wenn ein Bauteil in einem Lager rotiert. Andere Werkstoffe wie zum Beispiel Elektrokontakte in einer vibrierenden Maschine sollen zuverlässig aneinanderhaften. Die dafür nötige Oberflächenbehandlung stößt bei komplex geformten 3D-Objekten aber häufig an Grenzen. Dies soll nun ein Forschungsprojekt ändern, das durch das europäische Interreg-Programm mit 2,1 Millionen Euro gefördert wird.
Schon im Studium Forschung von Weltrang
Jutta Luksch hat in ihrem Studium mitgeholfen, eine Weltneuheit zu entwickeln. Sie forschte im Rahmen von Praktika am Imperial College in London wie auch in Prag. Für ihre Messungen nutzte sie Spezialgeräte am Helmholtz-Zentrum Berlin und in Lyon – und: Sie hat schon wissenschaftliche Publikationen vorzuweisen. Jetzt erhält die Nachwuchsforscherin den Ulrich-Gonser-Preis.